Von Florian Schlecht
Den Rheinlandpokal im Kopf, den Transfermarkt im Blick: Einen Tag vor dem Spiel in der dritten Cup-Runde bei der SG Binsfeld (Dienstag, 19.30 Uhr) muss Fußball-Regionalligist Eintracht Trier den Abgang von Moussa Touré verkraften – und hat auf den offensiven Außenbahnen plötzlich ein Problem.
Der Vertrag mit Moussa Touré wurde aufgelöst, da der Offensivspieler aus familiären Gründen zurück in seine französische Heimat in die Nähe von Paris zieht. Bereits Mitte der vergangenen Woche habe der 24-Jährige darum gebeten, Trier verlassen zu dürfen, so Trainer Roland Seitz.
Der Verein kam dem Wunsch nach, steht nun aber vor einem sportlichen Dilemma. Denn auf den offensiven Außenbahnen und im Angriff drückt es gewaltig beim Tabellenführer. Christoph Anton fällt wegen eines Mittelhandbruchs weiter aus. Das Talent aus Schoden trägt nach wie vor einen Gips. Am Freitag soll eine Nachkontrolle ergeben, wann dieser abkommt und wann Anton wieder ins Lauftraining einsteigen kann. Nachwuchskräfte wie Albutrin Aliu und Erik Michels sind seit Wochen verletzt. „Wir halten die Augen auf, was der Markt hergibt und suchen jemanden, der uns auch weiterhilft. Einen Schnellschuss werden wir aber nicht tätigen“, sagte Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi auf 5vier-Anfrage.
Die Entwicklung im Zusammenhang mit Touré wird bedauert. Der Angreifer war im Sommer zurück an die Mosel gekehrt, nachdem er bereits von Januar 2008 an eineinhalb Jahre für Eintracht Trier aufgelaufen war. Zwischenzeitlich ging er für den luxemburgischen Erstligisten Swift Hesperingen und den Liga-Rivalen SSV Ulm 1846 auf Torejagd. In dieser Saison verbuchte Touré neun Einsätze in der Regionalliga, zumeist wurde er eingewechselt. „Wir haben uns von ihm mehr erhofft. Am Ende gab es aber wohl keine Chance für beide Seiten. Moussa hatte den Kopf nicht frei – und wir wussten davon nichts“, so Trainer Seitz. Beim 3:3 in Mainz am vergangenen Wochenende stand Touré schon nicht mehr im Kader.
Ohne Brighache und Abelski ins Pokalspiel
Beim Pokalspiel gegen die SG Binsfeld fallen Seitz dazu einige Leistungsträger aus: Kapitän Fouad Brighache und Regisseur Alon Abelski sind angeschlagen. Sie sollen die Tour nach Niederkail nicht mit antreten. Das gilt auch für Steven Kröner, bei dem noch eine genaue Untersuchung wegen seiner Wadenverletzung aussteht. Torge Hollmann ist durch eine Grippe ans Bett gefesselt. Die Einsätze von Christoph Buchner (hatte ein blaues Auge nach dem Spiel in Spiel), Michael Dingels (Schulterprobleme) und Sylvano Comvalius (Kniekehle) sind ungewiss.
Dafür kommt die zweite Reihe zu Spielpraxis: Andreas Lengsfeld im Tor, Thomas Konrad, Fahrudin Kuduzovic und der frisch gebackene Liga-Debütant Lars Guenther (gab in Mainz seinen Einstand für wenige Minuten) dürften von Beginn an auflaufen.
Die Erwartungen von Seitz sind im Pokal eindeutig: „Wir werden auf einen hochmotivierten Gegner treffen, der in seinem ‚Spiel des Jahres‘ für eine Sensation sorgen will. Ich gehe aber davon aus, dass wir unsere Hausaufgaben machen werden und weiterkommen.“ Die SG Binsfeld hat in der Bezirksliga einen Fehlstart hingelegt und steht nach zehn Spielen mit lediglich acht Punkten auf einem Abstiegsplatz. In den ersten beiden Cup-Runden hat das Team den B-Ligisten FC Peterswald-Löffelscheid und den Staffelrivalen SG Rascheid jeweils mit 2:1 bezwungen.
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+++Pokalspiel aktuell+++
Vereine werben für Typisierungsaktion – Am Rande des Pokalspiels zwischen der SG Binsfeld und Eintracht Trier will der Bezirksligist auf das Schicksal von Stefan Wilwers, den Vater von SG-Spieler Robert Wilwers, aufmerksam machen. Dieser ist plötzlich an Leukämie erkrankt und hofft auf eine Knochenmarkspende. Die Typisierungsaktion findet am Sonntag, 3. November, in Bitburg (Haus Beda) statt.
Binsfeld rät zur frühen Anreise – Die SG Binsfeld rät zu einer frühen Anreise zum Pokalspiel, da der Parkraum in unmittelbarer Nähe zur „Börner“ Sportanlage in Niederkail begrenzt ist. Einlass ist ab 18.15 Uhr. Der Anpfiff des Spiels ist um 19.30 Uhr.
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