Dass die Ausstellung eines Museums abends zum Leben erwacht, kennt man sonst nur aus Filmen. Dank einer Kooperation des Volkskunde- und Freilichtmuseums Roscheider Hof und des Trierer Buchfink Verlages kamen am 31. Januar rund 30 Besucher in den Genuss eines Museumsbesuches mit echtem Mehrwert dank des Romans Stichling.
Trierer Autor Florian Schwarz liest in historischer Kneipe des Museums aus STICHLING
Konz/Trier • In dem beliebten Heimatmuseum in Konz-Roscheid drängen sich in schier unzähligen Räumen historische Ladengeschäfte, (Ur-)Uromas gute Stube und vergessene Werkstätten dicht an dicht. Ein Rundgang durch die ausgedehnte Sammlung des Museums wird schnell zur Reise durch längst vergangene Zeiten – unter anderem in eine historische Dorfwirtschaft samt Tresen und Kegel-Utensilien.
Ein besonderer Ort für ein besonderes Buch
„Die perfekte Kulisse für eine Autoren-Lesung aus STICHLING. Das wussten wir sofort, als Frau Ninfa, die Direktorin des Museums, uns den Raum zum ersten Mal gezeigt hat“, sagt Susanne Philippi, Verlegerin des Trierer Buchfink-Verlags. „Der Roman STICHLING spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts und erzählt die Geschichte des jungen Soldaten August, der seine Heimat verlässt und in den Ersten Weltkrieg zieht. Für unsere erste öffentliche Lesung haben wir einen besonderen Ort gesucht und sind mithilfe des Museums schnell fündig geworden“, so Philippi weiter. Den besonderen Ort wissen auch Kulturinteressierte aus der ganzen Region zu schätzen – binnen einer Woche war die Veranstaltung ausverkauft.
Kurzeiliger Wechsel aus Lesung und Gespräch
Am Lesungsabend sind die knarzenden Stühle um die Kneipentische schnell besetzt und der zunächst kühle Raum wärmt sich rasch auf. Es gibt Trierer Kraftbräu aus der Bügelflasche und Wein aus der Region, und fast könnte man meinen, man säße inmitten der guten alten Eckkneipe. Als die Lesung beginnt, verstummt das Stimmengewirr allerdings. Nach einer kurzen Begrüßung liest Autor Florian Schwarz den Prolog aus STICHLING und beginnt in der Folge ein Gespräch mit Dr. Michael Friedrich über den Roman, die Bedeutung des Ersten Weltkrieges und das Schreiben generell. Der Trierer Kunsthistoriker führt souverän durch den Abend und das Buch. Lesung und Gespräch zwischen Schwarz und Friedrich wechseln stetig und es vergehen äußerst kurzweilige anderthalb Stunden, die den Zuhörern sichtlich zu gefallen scheinen. So gibt es nach der Lesung zahlreiche Fragen aus dem Publikum und auch den ein oder anderen Gedankenaustausch im Anschluss zwischen Tresen und Kneipentisch.
Auf baldiges Wiedersehen
Dr. Ursula Ninfa, Geschäftsführerin des Roscheider Hofes, ist erfreut, dass sich die Ausstellung auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten mit Leben füllt und plant in Zukunft weitere Lesungen – u. a. mit der Stadtbibliothek Konz. Aber auch der Buchfink Verlag darf gerne wiederkommen. Autor und Verlag können sich weitere Lesungen im Volkskunde- und Freilichtmuseum sehr gut vorstellen – im Sommer unter freiem Himmel oder in der alten Dorfschule für eines der bald erscheinenden Kinderbücher.
Lesungstermine
6. März 2020, 19 Uhr, Buchhandlung Lorenzen, Hermeskeil (Tickets unter www.buchfink-verlag.de) Weitere Lesungen in Köln und Koblenz sind in Planung.
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