Trier-Saarburg. Anlässlich der Delegiertentagung der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg stellte Ausbildungsbotschafter Helmut Schröer seinen zweiten Bericht vor. Der Vorsitzende Kreishandwerksmeister Gerd Benzmüller gab sich angesichts der Umstände selbstbewusst. Zunehmend könnten Menschen es sich nicht mehr leisten, zu bauen. Die Inflation sei hoch und die Energiepreise stiegen. Aber: „Wir sind Handwerker. Wir werden das meistern“, so Benzmüller bei der Delegiertentagung der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg. Und auch beim Fachkräftemangel sei es nur eine Frage „wie wir diesen in den Griff bekommen“.
Die Hauptgeschäftsführerin Bärbel Schädlich begrüßte besonders die neuen Obermeister und Delegierten. In den meisten Innungen gab es Neuwahlen. „Es weht ein frischer Wind in vielen Innungen. Wir haben sehr viele neue Mitglieder gewinnen können, 42 in diesem Jahr“, so Schädlich. Das sei besonders durch eine persönliche Ansprache möglich geworden und für sie der Beweis, wie wichtig Innungswerbung unter den Kolleginnen und Kollegen sei.
Geschäftsführer Olaf Fackler freute sich über die 15 ersten Landessieger aus dem Kammerbezirk Trier. Damit weiter so gute Auszubildende gefunden werden können, sei es notwendig, dass die Betriebe die enge Kooperation Schule – Handwerk der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg aktiv nutzen und sich hier einbringen. Besonders an den Gymnasien sei die Werbung für die duale Ausbildung im Handwerk dringend notwendig. Vielen Schülerinnen und Schülern dort sei die duale Ausbildung zwar bekannt, so Fackler, doch erst durch Berufsmessen und Workshops werde ihnen bewusst, welchen Nutzen eine Ausbildung im Handwerk haben könne – und sei es als berufspraktischer Einblick vor einem fachähnlichen Studium. Fackler dankte allen, welche die Schulkooperationen unterstützen. „Wir müssen weiter verstärkt in die Schulen gehen“, sagte Fackler, der auch dem Arbeitskreis Image & Medien der Kreishandwerkerschaften bundesweit vorsteht. Doch man könne schon früher beginnen. Auch in Kitas könnten Kinder sowie Eltern an das Handwerk herangeführt werden. „Die Kitas sind dafür offen“, so Fackler.
Dem Fachkräftemangel entgegenwirken
Der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Trier Helmut Schröer hat bereits im Jahr 2007 damit begonnen, eine Kooperation mit den allgemeinbildenden Schulen in Trier und im Kreis Trier-Saarburg aufzubauen. Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern die Chancenvielfalt im Handwerk zu präsentieren und somit dem bevorstehenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. 2009 lief das Projekt unter dem Titel „Meister im Unterricht“ an und hat sich über die Jahre hinweg zu einem umfangreichen Workshop-Angebot verschiedenster Gewerke entwickelt.
Als im Jahr 2015 in Rheinland-Pfalz die „Richtlinie zur Berufswahlvorbereitung und Studienorientierung“ seitens des Bildungsministeriums erlassen wurde, kam dies der Kooperation Schule – Handwerk zu Gute. Der Tag der Berufs- und Studienorientierung wurde verpflichtend eingeführt, wodurch das Handwerk seine Präsenz an den Partnerschulen nochmals deutlich erhöhen konnte.
Mittlerweile gibt es bundesweit kein vergleichbares Projekt wie die Kooperationen Schule – Handwerk der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg. Alle Realschulen plus in Trier und im Kreis Trier-Saarburg, die Integrierten Gesamtschulen Trier und Hermeskeil sowie einige Gymnasien machen mit. Helmut Schröer stellte seinen zweiten Bericht als Ausbildungsbotschafter vor und kündigte gleichzeitig auch seinen Rücktritt von dieser ehrenamtlichen Tätigkeit an.
Vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit
„Wir stehen regelmäßig mit Schulen und Lehrern in Kontakt und organisieren Veranstaltungen“, so Schröer. Es sei ein guter Austausch und dieser funktioniere nur, „weil wir zwei Partner haben, die vertrauensvoll und eng zusammenarbeiten: die Schulen und die Handwerker“.
Das sei umso wichtiger, da durch die wachsende Akademisierung die duale Ausbildung bedroht sei und es mittlerweile mehr freie Lehrstellen als Bewerber darum gebe. „Die Bundesrepublik ist auf dem Weg in eine alternde Gesellschaft. Die Situation wird zunehmend zu einem Arbeitnehmermarkt. Der Wettbewerb um die Köpfe wird nicht nachlassen“, so Schröer. Der Vorsitzende Kreishandwerksmeister Gerd Benzmüller und Hauptgeschäftsführerin Bärbel Schädlich dankten Helmut Schröer für seinen unermüdlichen Einsatz in den vergangenen Jahren. Bärbel Schädlich betonte ebenfalls, dass man mit den Schulkooperationen bestens für die Zukunft aufgestellt sei.
PM – Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg
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