Von Laura Schröter
Die Trierer Miezen haben auch das letzte Hauptrundenspiel gegen den TuS Metzingen zu Hause in der Arena Trier mit 19:34 (9:14) verloren. Über 60 Minuten hinweg waren die „Tussies“ klar die bessere Mannschaft. Für die bevorstehenden Playdowns muss ab dem 8. März eine deutliche Leistungssteigerung her, wenn die Miezen weiterhin erstklassig spielen wollen.
Was war das für eine erste Halbzeit! Doch diesmal leider keine schöne. Nach einer fulminanten ersten Hälfte am vergangenen Sonntag gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Thüringen (5vier berichtete) konnten die Trierer Miezen den Erwartungen auf eine ebenso tolle Spielweise nicht gerecht werden. Leistungsträgerinnen Katrin Schneider und Mégane Vallet trafen so gut wie nichts. Und wenn man dann mal kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Schneider verwarf daraufhin zu allem Überfluss auch noch zwei Siebenmeter, wurde dann gegen Natalie Adeberg ausgewechselt.
Aufreger in doppelter Unterzahl
Allein vierzehn verworfene Bälle in der ersten Halbzeit, die Gäste aus Metzingen hingegen trafen aus beinahe jeder Wurfposition. Als Metzingens Nummer 2, Cassandra Engel, dann in der 21. Minute eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte und Katrin Schneider wieder das Spielfeld betrat, keimte doch Hoffnung auf, das Spiel möge zumindest in den nächsten zwei Minuten einen besseren Verlauf nehmen. Doch davon keine Spur. Im Gegenteil, es war kaum zu merken, dass Metzingen eine Spielerin weniger auf dem Feld hatte, sie trafen auch weiterhin das Tor.
Einen Aufreger gab es dann, als Metzingen kurz darauf in doppelte Unterzahl kam. Die Schiedsrichterbrüder Fabian und Christian vom Dorff wollten partout nicht den Arm zum Zeitspiel heben, obwohl die „Tussies“ inzwischen wieder mit fünf Spielerinnen auf dem Feld standen und auch die zweite Zeitstrafe abzulaufen drohte. Die Halle wurde lauter und lauter, schließlich verwarfen die Gäste ihren Wurfversuch.
Dass Metzingens Shenia Minevskaja schließlich aus beinahe elf Metern ohne Gegenwehr zum Wurf hochsteigen konnte und dann auch noch das Tor traf, steht wohl stellvertretend für die erste Halbzeit. Am Ende stand es 9:14 für die Gäste. Ernüchternd, wenn man bedenkt, dass das erklärte Ziel für heute lautete, Metzingen zwei Punkte im Hinblick auf den anstehenden Abstiegskampf zu klauen.
Immer wieder der gleiche Spielzug
Die zweite Halbzeit startete nicht besser als die erste zu Ende gegangen war. Daniela Vogt kam für Jessica Kockler zwischen die Pfosten, die zwar mit einigen schönen Paraden aufwarten, aber bei Weitem nicht an ihre Leistung des Thüringenspiels anknüpfen konnte. Vogt bekam darauf folgend auch kaum einen Finger an den Ball, sodass für einen Siebenmeter in der 43. Minute schließlich Verena Flöck eingewechselt wurde und für die letzte Viertelstunde auch im Tor blieb. Nach 45 Minuten erst verbuchte die sonst so torreiche Katrin Schneider ihren ersten und für dieses Spiel einzigen Treffer.
Auffällig war in der zweiten Halbzeit, dass die Gäste immer wieder den gleichen Spielzug anwenden konnten, ohne dabei gestoppt zu werden: Ein bisschen Kreuzen im Rückraum, ein paar Pässe hin und her und schließlich setzte sich Kreisläuferin Barbara Balogh auf eine Seite ab, fing den Pass, drehte sich und traf. Immer und immer wieder. Die Miezen ließen sich in diesem Heimspiel ziemlich vorführen, sodass der Endstand schließlich 19:34 lautete. Hier gewann die deutlich bessere Mannschaft verdient, auch die 15 Tore Differenz waren berechtigt.
Nach dem Spiel verschwanden alle Verantwortlichen auf direktem Wege in die Kabine, sodass weder die Trainerin, noch eine Spielerin für ein Interview bereitstanden. Nachdem Co-Trainerin Jana Arnosova schließlich zur offiziellen Pressekonferenz aus der Kabine geholt wurde, musste sie sich sichtlich zusammenreißen.
„Ich bin stinksauer und sehr enttäuscht von dieser Leistung“, begann sie, den Kloß, den sie dabei im Hals trug, konnte man ihr anmerken. „Wir haben uns viel vorgenommen, die Stimmung vor dem Spiel war anders. Das war eine desolate Leistung, das war Mannschaftsversagen!“ In der Kabine habe es ordentlich geknallt, wenn man in den Playdowns so wie heute spiele, habe man keine Chance. „Das einzig Positive heute war, dass sich nicht noch jemand verletzt hat. Ich bin trotzdem optimistisch: So eine Leistung wird sich nicht wiederholen“, so Arnosova.
Bleibt zu hoffen, dass sich bis zu Beginn der Playdowns einiges ändert, denn bereits am 8. März geht es auswärts gegen Bietigheim und hier fängt erst der wahre Kampf gegen den Abstieg an.
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Statistik
DJK/MJC Trier – TuS Metzingen 19:34 (9:14)
DJK/MJC Trier: Flöck (43.-60.), Vogt (31.-43.), Kockler (1.-30.); Pötters, Irsch, Sattler (1), Mohr (2), Schneider (1), Czanik (2), Vallet (3/1), Adeberg (2/2), Pilmayer (3), Kordel, Derbach, Cabeza Gutiérrez (2).
TuS Metzingen: Hesel (n.e.), Lengyel (1.-60.); Engel (2), Mössinger, Balogh (8), Covic, Kubasta (2), Stefani, Putzke, Minevskaja (3/3), Orban-Smideliusz (2), Großmann (4), Padutsch (4), Beddies (2), Temes (4).
Schiedsrichter: Fabian vom Dorff/ Christian vom Dorff
Zeitstrafen: DJK/MJC Trier: 3 (Vallet, Adeberg, Czanik); TuS Metzingen: 3 (Engel, Minevskaja, Beddies)
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