Das Land Rheinland-Pfalz plant die Bahnverbindung auf der linken Moselseite zu reaktivieren. 5vier trägt alle Information über die neue Bahnstrecke zusammen.
Nach der großen Enttäuschung über die Streichung der Fernzugverbindungen ab Dezember diesen Jahres, gibt es nun endlich einmal gute Nachrichten für Trierer Bahnfahrer. Das Land Rheinland-Pfalz plant die seit 1983 brachliegende Nahverkehrsstrecke zwischen Trier Ehrang und Luxemburg wieder zu reaktivieren. 19 Millionen Euro stehen für dieses Projekt auf dem Plan. Von diesen Geldern sollen die Trassen saniert und neue Bahnhöfe eingerichtet werden.
Im Dezember 2017 sollen die ersten Züge rollen, der Plan sieht vor, dass ein Jahr später im Dezember 2018 eine regelmäßige Nahverkehrsverbindung bestehen soll. Diese Strecke könnte eine echte Belebung für die westlichen Stadtteile bedeuten. Wohnungen in der Nähe einer solchen Pendlerstrecke werden für Luxemburg-Pendler deutlich attraktiver, denn eine schnellere, von der Straßenverkehrssituation unabhängige Verbindung in das Herzogtum dürfte es kaum geben.
Geplanter 30-Minuten-Takt
Als Grundlage für dieses ambitionierte Projekt dient die umfassende Vorarbeit des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und des Landes selbst. Ziel ist die vollständige Integration der neuen Westtrasse in den Rheinland-Pfalz-Takt. Um dies zu erreichen, sollen zwei Regionalbahnen verkehren. Je einmal die Stunde rollen dann die Bahnen von Wittlich nach Luxemburg und von einem neuen Kleinbahnhof in der Hafenstraße und Konz, beziehungsweise Saarburg. Dadurch würde auf der Trasse de facto ein 30 Minuten-Takt in beide Richtungen entstehen – perfekt für Pendler und auch Touristen, die auf dem Campingplatz an der Messe untergekommen sind. Das neue Streckensystem kann dann vor allem an den Haltestellen Hafenstraße, Kreuz Konz und Konz an den bereits bestehen Rheinland-Pfalz-Takt angeschlossen werden.
Neue Bahnhöfe
Der Zweckverband hat schon im letzten Jahr ein Gutachten in Auftrag gegeben, um mögliche neue Haltestellen an sinnvollen Stellen entlang der Weststrecke in die Moselstrecke zu planen und einzurichten. Dabei wurden fünf Standorte für potentielle neue Bahnhöfe ins Auge gefasst:
– Die Haltestelle Ehrang-Hafenstraße soll die Weststrecke mit der Oststrecke verbinden und den bestehenden Bahnhof in Ehrang ersetzen. Dazu wird das Schulzentrum Mäusheckerweg an die Strecke angeschlossen, um den Schülern von außerhalb den Schulweg zu erleichtern. Laut der Studie könnte dieser Bahnhof knapp 1200 Fahrgäste jeden Tag sehen.
– Der Haltepunkt Kaiser-Wilhelm-Brücke wird sich vor allem für Studenten der FH lohnen und die außenliegenden Orte wie Zewen als Wohnorte für Studierende attraktiv machen. Auch der relativ kurze Weg in die Innenstadt spricht für diesen Standort. Laut der Studie wird sich der Fahrgastverkehr auf 1217 Personen am Tage belaufen.
– Der ehemalige Bahnhof Trier-West soll in die Haltestelle Römerbrücke umgestaltet werden und mit 800 Fahrgästen pro Tag als Anschluss an die westliche Innenstadt dienen.
– Die ehemalige Haltestelle Euren wird ebenfalls ungestaltet werden und in „Eisenbahnstraße“ umbenannt werden. Durch diesen Haltepunkt soll der Stadtteil Euren deutlicher an die restliche Stadt angeschlossen werden. Große Freiflächen um den ehemaligen Bahnhof Euren können zusätzlich als Park & Ride-Flächen für Pendler genutzt werden.
– Durch den Bahnhof Kantstraße soll der abgelegene Stadtteil Zewen näher an das Stadtgeschehen herangebracht werden. Das wird vor allem dem angeschlagenen Wohnungsmarkt des Stadtrandes zu Gute kommen.
Zudem soll auf der Luxemburger Seite der Trasse ebenfalls ein neuer Bahnhof namens „Rote Brücke“ entstehen, der nahe an dem Industriegebiet auf dem Kirchberg liegt.
Die insgesamt 19 Millionen Euro werden zum größten Teil vom Land getragen. Lediglich die Station Hafenstraße wird von der DB Station & Service mitfinanziert. Durch diese Maßnahme wird der, durch die Streichung der Fernzüge und der allgemeinen Reduzierung der Fahrpläne entstandene Nahverkehrs-Knappheit der Region entgegengewirkt und das Umland deutlicher an den Zentrumsbereich angebunden.
Lars Eggers meint
@Föhrener:
Man darf nicht vergessen, dass die Bahnhöfe geplant, genehmigt und gebaut werden müssen, das gesamte Schienennetz muss überprüft und ggf. ausgebessert werden und die neuen Linien müssen in den bestehenden Verkehr und die elektronische Verkehrsführung (Weichen- und Signalsteuerung etc) integriert werden.
Dafür sind vier Jahre nicht nur gerechtfertigt (zumal ja der Verkehr bereits 2017 aufgenommen werden soll)und ausgesprochen realistisch, sondern sehr ambitioniert.
Föhrener meint
2018 lächerlich .