„Und überall liegt Scheiße, man muss eigentlich schweben – jeder hat ´nen Hund aber keinen zum reden“
(Peter Fox)
Ich liebe Hunde!
Also wirklich ich tu´s. Doch wie jeder Hundehalter mag ich nicht jeden Hundehalter. Bewusst wird mir das immer wenn ich durch meinen Lieblingsweinberg spaziere und Hundehäufchen finde die von den Hundehaltern säuberlich in Hundekotbeutel verpackt – und dann an den Wegrand geworfen werden. Ohne Beutel wär die Kackwurst in 3 Tagen verrottet, mit Beutel dauert es 3 Jahre. Hauptsache jeder sieht einen mit dem Beutel in der Hand, das stellt Verantwortungsbewusstsein dar. Womit wir schon beim ersten Stereotypen wären:
Der Prepper
Der Prepper besitzt zum schnöden Gassi gehen mehrere Leinen und Geschirre, Outdoorbekleidung mit der er mehrere Jahre Himalaya überleben würde (jetzt wissen wir auch endlich wieso auf dem Zeug ein Pfotenabdruck drauf ist), einen Kackbeutelspender, Leckerlies, eine Pfeiffe und alles was der Zoohandel sonst noch her gibt. Er hat mehrere Paare Wanderschuhe je nach Wetterlage in der er die 1,5km ums Haus rum täglich absolvieren muss und ausschließlich Scham hält ihn davon ab am Gürtel eine Machete oder ein Rambomesser zu tragen. Da wird leider auch der Hund schnell mal zum Accessoire.
Der Dackelclub-Typ
Für den Dackelclub-Typen muss alles seine Ordnung haben. Meist aus rechtskonservativer Ecke, häufig mit Affinität zum Jagen und mit dem Halbsteifen kämpfend bei Worten wie „Zuchtverband“, „reinrassig“, „Deckrüde“ oder „Preisträger“. Diese Spezies Hundehalter ist nicht nur auf den Dackel als solches bezogen, die Analogie zu „Hausmeister Krause“ ist jedoch unübersehbar: Der Dackelclub-Typ ist der Schützenbruder unter den Hundehaltern. Ohne Lizenz sollte seiner Meinung nach niemand einen Hund „führen“ („jawoll mein Führer“) und wer mit seinem Hund kuschelt, spielt oder ihn gar verwöhnt wird mit missbilligendem Hohn aus dem japanischen Kleingeländewagen heraus angeschaut.
Claudia
Claudia ist die von der Männerwelt frustrierte Mittvierzigerin die beschlossen hat das Daten aufzugeben und sich einen Hund (nein es muss kein Schäferhund sein) zuzulegen mit dem sie ihr Leben zu verbringen gedenkt. Der Hund hat eine harte Zeit denn er ist ihr Hobby und erzwungenermaßen ihr Seelenverwandter. Claudia raucht meist Selbstgedrehte und geht nur in Kneipen wo ihr Hund mit unter den Tisch darf. Dort trinkt sie Weizenbier und stellt nach außen Stabilität und Stärke dar. Claudia ist einsam.
Der Punk
Der Punk hasst Leinen und sein Hund genießt alle Freiheiten. Meist liegen beide faul irgendwo am Bahnhof herum und der Hund wird besser ernährt als das Herrchen. Gekackt wird einfach auf den Gehsteig, da gibt es keinen Gedanken an Kotbeutel – auch nicht beim Hund. Manchmal sieht man wie sich der Hund angewidert vom Herrchen abwendet um keine Läuse zu bekommen. Kurz mal Ironiemodus aus: Ich finde es erstaunlich wie gut die meisten Punks für ihre Hunde sorgen und wie gut sich diese – auch ohne „Zucht und Ordnung“ – gerade im urbanen Umfeld benehmen können. Meist haben sie auch die Hauptverantwortung, spätestens wenn Herrchen die fünfte Fernsehflasche Öttinger am Hals hat.
Der Poser-Proll
Der Poser Proll legt Wert darauf daß er einen Hund dabei hat der bedrohlich ausschaut und ein entsprechendes Image vertritt. Das Halsband enthält viel Metall und der Hund ist natürlich ein Rüde – oft mit rasiertem Kellergeschoss um schön die geschwollenen Testikel zu präsentieren. Kastration is nicht – echte Kerle sind nun mal echte Kerle. Wie viele Hunde der Poser Proll schon hatte erkennt man an seinen Tattoos: entweder sind sämtliche vergangenenen Haustiere portraitiert oder in Frakturschrift deren Namen in seine meist sehr eiweißreichen Oberarme geritzt.
Fazit:
Unsere Hunde bringen die Wahrheit ans Licht. Ich denke jeder der einen Hund hat kann den einen oder anderen Wesenszug der hier beschriebenen Klischees an sich feststellen, ich auf jeden Fall! Vielleicht fallen Ihnen noch mehr Stereotypen ein die hier fehlen? Dann bitte rein damit in die Kommentare – es lebe das Vorurteil !
Ihr Senf hierzu interessiert mich natürlich sehr – also kommentieren Sie was das Senfglas hergibt! Mehr Senf von mir gibt es hier!
Mehr Sempf und weitere Themen von Johannes‘ bekommt ihr in seinem Podcast „Discöföx“, in dem er zusammen mit Philipp Godart das Weltgeschehen kommentiert. „Schier sein Podcast“ ist schier gut. Weitere Infos findet ihr zudem auf den Websites der Boys:
Jöhännes www.johanneschier.de
Philipps: www.philippgodart.de
Kommentar verfassen