Jugendliche in Aach gestalten den neuen Dorfplatz mit. Dabei hilft ihnen ein Steinmetzmeister.
Der neue Dorfplatz soll allen Gernerationen etwas bieten
Vorsichtig schlägt Kira mit dem Knüpfel auf das Spitzeisen. Tack, tack, tack. Kleine Steinsplitter spritzen umher. Langsam entstehen die Konturen eines Herzens. Steinmetzmeister Sebastian Holz schaut aufmerksam zu. Zuvor hatte er Kira gezeigt, wie sie mit den Werkzeugen umgehen muss. Nachdem die Konturen im Stein sind, sagt Holz: „Jetzt kannst Du die Fläche dazwischen herausschlagen.“ Nebenan schaut der Steinmetz-Geselle Philipp Leisen Alexander über die Schulter, der einen Buchstaben in den Stein schlägt. Holz sagt: „Man fängt die Steinmetz-Ausbildung vermeintlich banal an. Etwa mit einer Steinfläche, die man fünf Zentimeter herabsetzt. Darauf baut alles auf.“
Fünf Zwölf- bis 13-Jährige aus dem Dorf sind an diesem Novembermorgen gekommen, um drei Sandsteine zu bearbeiten, die auf dem Dorfplatz aufgestellt werden sollen. Bislang besteht dieser nur aus einer Wiese mit einem Rundweg und einer Bank. „Der neue Dorfplatz soll allen Generationen etwas bieten“, sagt die Künstlerin Jutta Limburg, die den Workshop mit organisiert hat. Über die Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg kam sie in Kontakt mit dem Steinmetzmeister, der sich gerne bereit erklärte, sein Handwerk zu präsentieren.
Seit zwei Jahren betreibt Limburg ein Atelier in Aach, in dem sie etwa malt und töpfert. Jeden ersten und letzten Donnerstag im Monat bietet sie kostenlose Kurse für Kinder an – ihm Rahmen des Vereins KRASS, der Kindern ermöglicht, sich über Kunst auszudrücken. Beim „Daddeln“ am Computer seien die Kinder talentiert, sagt Limburg, mit dem Handwerk täten sie sich aber schwerer.
Weitere Kurse sollen folgen
Die Idee für den Workshop mit den Sandsteinen hatte die parteilose Ortsbürgermeisterin von Aach, Claudia Thielen. „Es wäre nett, wenn wir auf der Dorfwiese eine Fläche für die Jugend haben“, sagt Thielen. Von den Kindern und Jugendlichen sei der Wunsch nach behauenen Steinen als Sitzplätze gekommen. Den Anfang machte daher Sebastian Holz mit seinem Steinmetz-Workshop. Es soll noch weitere Kurse geben, die Kindern und Jugendlichen das Handwerk näher bringen.
An dem Novembermorgen zeigt er der Gruppe zum Beispiel einen Fadenzähler, mit dem man die Struktur von Steinen erkennen kann. Bei einem Sandstein ist tatsächliche die sandige Körnung zu sehen. Dann kümmert sich Holz um die Sitzmulden. Mit einem Hammer und einem großen Spitzeisen schlägt Holz kraftvoll aber präzise auf einen der Sandsteine ein. Es dauert nur Augenblicke, bis die grobe Form der Kuhle herausgeschlagen ist. Dann helfen die Kinder und Jugendlichen bei den Feinarbeiten mit.
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