Von Florian Schlecht
Erleichterung bei der TBB Trier: Da ein neuer Hauptsponsor für zwei Jahre gewonnen wurde, hat der Basketball-Bundesligist nun Planungssicherheit, um weiter wachsen zu können. Sportlich soll gegen die Fraport Skyliners (Samstag, 20 Uhr) die Erfolgsgeschichte dieser Woche fortgeschrieben werden.
An der Börse wäre die Basketball-Bundesliga eine gute Anlage, wenn sie als Aktie zu kaufen wäre. Der FC Bayern hat die öffentliche Aufmerksamkeit stark erhöht, die Budgets der Klubs steigen, ambitionierte Profis mit NBA-Ambitionen wechseln gerne nach Deutschland. Die Entwicklung ist erfreulich, setzt die Vereine mit geringeren Mitteln aber unter Druck. Auch bei der TBB Trier sollte so der Etat in der Zukunft deutlich wachsen, um weiter konkurrenzfähig zu sein und begeisterungsfähigen Sport zu bieten. Umso deutlicher war den Verantwortlichen vor dem Heimspiel gegen die Fraport Skyliners (Samstag, 20 Uhr) die Erleichterung über einen wichtigen Baustein anzumerken: Mit dem Urlaubsveranstalter „extrareisen“ wurde ein neuer Hauptsponsor gewonnen, der sich gleich für zwei Jahre gebunden hat.
Über die Höhe der finanziellen Zuwendungen machten beide Seiten keine Angaben. Vorstand Sascha Beitzel betonte aber: „Wir können jetzt ganz anders planen. Und wir wissen, welches Pensum wir in der Liga hinlegen müssen.“ Samuel Schmidt, der Geschäftsführer des neuen Sponsors mit dem 1,1-Milliarden-Euro-Umsatz 2012, sprach neben einem abgemachten Festbetrag von einer erfolgsabhängigen Vergütung, die nach oben „nicht gedeckelt“ sei. Der Kontakt zu der Gesellschaft in Neuss kam über die Pyramid Sportsmarketing zustande, die die Marketing- und Sponsoringaktivitäten der TBB Trier betreut. Nahezu ein Jahr mussten die Basketballer von der Mosel ohne einen Geldgeber auf dem Trikot auskommen. Nun sind sie mit Alba Berlin und Bayern München der einzige Bundesligist, der einen überregionalen Hauptsponsor hat. Die Partnerschaft mit der Lebenshilfe, für die die TBB monatelang auf ihrem Dress warb, „soll fortgesetzt werden“, bekannte Beitzel.
Nach Sensation in Ulm soll gegen Frankfurt nachgelegt werden
Über die neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten strahlte auch Henrik Rödl. Wobei der Coach durchaus mit einem breiten Grinsen durch die Woche gehen durfte. Denn nicht nur der 84:79-Erfolg in Ulm war eine Sensation, sondern vor allem, dass dieser ohne drei Nationalspieler zustande kam. Andreas Seiferth (Knieverletzung), Anthony Canty (Schulter) und Mathis Mönninghoff (Bänderriss im Fuß) fielen aus. „Das war eine besondere Teamleistung. Das Spiel müssen wir aber abhaken. Mit Frankfurt wartet nun eine neue Herausforderung“, so Rödl.
Hoffen darf der Trainer auf einen Einsatz von Seiferth. „Er hat wieder mit der Mannschaft trainiert, hat aber Rückstand.“ Canty („Er soll zum Anfang der nächsten Woche wieder einsteigen“) und Mönninghoff („Bei ihm stehen noch einige Untersuchungen an“) fehlen definitiv.
Mit Gordon Herbert, der Frankfurt 2004 zur Deutschen Meisterschaft führte, trifft Rödl auf einen guten Freund. „Er ist einer der besten Coaches der Bundesliga.“ Von den alten Glanzzeiten sind die Hessen als Tabellendreizehnter aber weit entfernt. Mit neun deutschen Spielern im Aufgebot setzen sie auf Nachwuchsförderung. Negativschlagzeilen schrieb in diesen Tagen die angedachte Verpflichtung des US-Aufbauspielers Kevin Foster, der durch den Medizincheck fiel und so nicht an den Main wechseln wird.
Der Trainer aus Trier geht aber mit Respekt ins wichtige Spiel: „Wir werden defensiv sehr aggressiv stehen müssen und offensiv keine leichten Würfe bekommen. Die Angriffssituationen müssen wir gut lesen.“
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