Es ist soweit: Am Donnerstagabend beschließt die TBB ihre Jubiläumssaison mit einem Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC. Für Trier geht es um einen würdigen Abschied nach 25 Jahren in Deutschlands höchster Spielklasse.
Trier. Es ist eigentlich ein Spiel, in dem es ‚um nichts mehr geht‘ – wie man sonst im sportlichen Kontext schreiben würde – und doch geht es für die TBB Trier in ihrem letzten Partie der Saison 2014/2015 um weit mehr als nichts. Zwar sind die Gasteber seit der Niederlage gegen Ulm abgestiegen, und auch der MBC hat sich den Klassenerhalt schon gesichert. Doch für Trier zählt morgen, nach dem wirtschaftlichen Desaster auch sportlich in Erinnerung zu bleiben – und auch, den Traum von einer Rückkehr ins Oberhaus wach zu halten.

Das Ende einer Ära: Henrik Rödl coacht die TBB bei ihrem vorerst letzten BBL-Spiel. Foto: Thewalt
Für die Spieler wird es auch darauf ankommen, sich noch einmal auf der größtmöglichen Bühne zu präsentieren. Nach dem vorzeitigen Wechsel von Vitalis Chikoko stehen die Stefan Schmidt und der eigentlich als Backup gesetzte Dennis Kramer wieder vor schwierigen Aufgaben, diesmal muss vor allem Djordje Pantelic im Zaum gehalten werden. Der Serbe greift sich 6.7 Rebounds im Schnitt und ist der vielleicht effizienteste Spieler in Reihen des MBC – wenn nicht gerade ein anderer so heißläuft wie Frantz Massenat beim 91:86 gegen Göttingen: Der US-Amerikaner stellte mit 31 Punkten seinen persönlichen Saisonrekord auf sorgte somit ganz persönlich für ein Happy-End im Heimfinale.
Damit sich das in Trier nicht wiederholt, wird einmal mehr die inzwischen gut eingespielte Zonenverteidigung herhalten müssen – dabei muss die TBB sich allerdings vor den schießwütigen Dreierschützen des MBC in Acht nehmen. Ganze 911 Mal drückten die Weißenfelser in dieser Saison von jenseits der Linie ab, das ist BBL-Spitze. Zugleich legt man dabei die ligaweit zweitbeste Quote auf (33.4%). Vor allem Patrick Richards, Aufbau Malte Schwarz und Hördur Vilhjalmsson lassen sich aus der Distanz nicht zweimal bitten. Mit Christian Standhardinger komplettiert ein interessanter deutscher Spieler den Kader der Gäste, der College-Abgänger ist mit 10.2 Punkten auf Anhieb zu einer absoluten Stütze im Team geworden.
Weißenfels kommt mit breiter Brust
Die Gäste fahren mit Erfolgserlebnissen an die Mosel: Nach einer beängstigenden Talfahrt mit 10 Niederlagen in Folge konnte Erfolgscoach Poropat das Abrutschen in den Tabellenkeller gerade noch verhindern, das Ticket zum Klassenerhalt konnte man inzwischen lösen. Mit fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen (u.a. gegen Oldenburg und Göttingen) haben sich die Weißenfelser auf Platz 12 der Tabelle festgebissen, nun geht es nur noch um einen feierlichen Saisonabschluss.

Zuletzt TBB-Topscorer: Jermaine Bucknor. Foto: Thewalt
Dabei muss man die Rechnung allerdings auch mit der TBB und dem Heimvorteil machen – 16 von 24 Begegnungen zwischen beiden Teams konnten die Moselaner für sich entscheiden, die meisten davon zuhause. Henrik Rödl wird seinen Spielern keinen Schlendrian erlauben, kündigte bereits nach dem Spiel gegen Ulm an, für ein letztes Erfolgserlebnis kämpfen zu wollen. Dabei zählt der Headcoach wieder auf einen starken Jermaine Bucknor, der sich in den letzten Spielen formstark zeigte. Dem Kanadier, der sich in seiner bisherigen Dienstzeit für Grün-Weiß mehr als einmal zu Trier bekannt hat, wird der Abschied aus der Bundesliga wohl besonders schwer fallen.
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Die letzten drei Partien des morgigen Gegners:
MBC – EWE Baskets Oldenburg 78:76 (S)
WALTER Tigers Tübingen – MBC 75:54 (N)
MBC – BG Göttingen 91:86 (S)
Tip-Off ist um 20:00 Uhr, Einlass ab 18 Uhr. Die Arena-Theken werden nach Spielende länger geöffnet sein. Telekom Basketball überträgt wie üblich ab 19:45 Uhr im Livestream.
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