Am 10. März ist bundesweit wieder Equal Pay Day. Immer noch sind in Deutschland die Bruttostundenlöhne von Frauen im Durchschnitt 19 Prozent niedriger als bei Männern. Die Gründe sind vielfältig: Frauen fehlen in besser bezahlten Berufen und Führungspositionen, sie arbeiten in Teilzeit oder als Minijobberin und übernehmen den Löwenanteil der unbezahlten Sorgearbeit.
Schon seit 2009 macht das Trierer Equal Pay Day-Aktionsbündnis auf die Verdienstunterschiede aufmerksam. Wie schon 2020 ist wegen Corona erneut keine Aktion in der Fußgängerzone möglich. Daher haben sich die Partnerinnen und Partner des Bündnisses für eine digitale Aktion entschieden: In Zusammenarbeit mit dem Amt für Presse und Kommunikation gibt es einen Post zum Equal Pay Day, der auf den Social-Media Kanälen der Stadt zu sehen sein wird. Außerdem wird ab 9. März die Fahne zum Equal Pay Day vor dem Rathaus wehen.
Nach Aussage von OB Wolfram Leibe unterstützt die Stadtverwaltung auch deswegen die Aktion, weil dadurch der Fokus auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelenkt wird: „Als OB und Chef der Verwaltung ist mir sehr wichtig, dass auch junge Väter die Chance bekommen, Familie und Beruf zu leben und mehr Verantwortung bei der Familienarbeit zu übernehmen. Wir im öffentlichen Dienst sind Vorbild und unterstützen tatkräftig dabei, dass die Vereinbarkeitsfrage nicht nur eine Frage der weiblichen Beschäftigten darstellt. Aktive Vaterschaft steht bei uns in der Verwaltung hoch im Kurs. Das wiederum bietet Müttern und Vätern die Chance, die Sorgearbeit und Erwerbstätigkeit gerechter aufzuteilen.“
In der Region ist nach Angaben der Agentur für Arbeit der Gender Pay Gap in Trier mit 10,1 Prozent am niedrigsten und im Eifelkreis Bitburg-Prüm mit 21,6 Prozent am höchsten. Im Landkreis Trier-Saarburg liegt die Differenz bei 15,9 Prozent. Diese Daten gelten jeweils zum Stichtag 31. Dezember 2019. Die Trierer Frauenbeauftragte Angelika Winter geht in ihrem Aufruf zum Equal Pay Day näher auf die Ursachen dieser Unterschiede ein und nennt als Beleg Daten zum Stichtag 30. Juni 2020: „In Trier arbeiten 32 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Teilzeit. Rund 80 Prozent davon sind Frauen. Die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen ist in Teilzeit tätig, bei den Männern beträgt dieser Anteil nur 13 Prozent.“ Außerdem sind nach ihren Angaben knapp 60 Prozent aller Minijobs mit Frauen besetzt. Das hat finanzielle Folgen: Das sogenannte Median-Bruttomonatsentgelt betrug zum Stichtag 31. Dezember 2019 in der Region im Durchschnitt 3175 Euro. Männer verdienten brutto im Durchschnitt 560 Euro mehr als Frauen, in Trier 350 Euro.
Die wichtigsten Schritte, um diesen Gender Pay Gap zu reduzieren, sind nach Aussage von Winter „eine geschlechtergerechtere Verteilung von unbezahlter und bezahlter Arbeit auf beide Elternteile und die Aufwertung von sogenannten frauentypischen Berufen, wie beispielsweise in der Gesundheit und Pflege.“ Noch immer sei der Gesellschaft „das Führen von Maschinen oder auch die Arbeit in der Finanzwirtschaft mehr wert als der Dienst am Menschen.“ Am Trierer Aktionsbündnis zum Equal Pay Day beteiligen sich neben der Frauenbeauftragten 15 Institutionen: die Gewerkschaften DGB, Ver.di und EVG, die Agentur für Arbeit und das Jobcenter, die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KfD), die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), die Frauenunion sowie die Stadtratsfraktionen CDU, SPD, Grüne, UBT und Linke.
Zum Equal Pay Day wird das Presseamt der Stadt Trier am 10 März auf seinen Kanälen die folgende Animation verbreiten: https://youtu.be/QYdL9dVIzNI.
PM – Stadt Trier / AM
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