Trier. Mit einem Festakt im Albertus-Magnus-Saal hat das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier Professor Dr. med. Guido Michels als neuen Chefarzt des Notfallzentrums eingeführt. Im Rahmen der Feierstunde wurde zugleich der langjährige Ärztliche Leiter Dr. med. Eckart Wetzel in den Ruhestand verabschiedet, der mehr als 17 Jahre an der Spitze des Zentrums stand und maßgeblichen Anteil an dessen Aufbau und Etablierung hatte.

“Gelebte Verantwortung“
Bruder Peter Berg kann sich noch gut an seinen ersten Schultag erinnern – den an der früheren Krankenpflegeschule des Brüderkrankenhauses. Auch Guido Michels aus Dohm Lammersdorf bei Gerolstein startete an jenem 5. April 1988 in Trier seine Ausbildung zum Krankenpfleger. Dreieinhalb Jahrzehnte später führte Bruder Peter Berg als Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier seinen damaligen Mitschüler Professor Dr. med. Guido Michels als neuen Chefarzt des Notfallzentrums im Brüderkrankenhaus ein.
Mit einem Festakt, zu dem Hausoberer Markus Leineweber auch zahlreiche Gäste aus den Kliniken der Region sowie von Institutionen aus Stadt und Land begrüßte, vollzog das Brüderkrankenhaus am Dienstag, 5. September, seinen Stabwechsel an der Spitze der Notaufnahme. Leineweber wie auch der Ärztliche Direktor Professor Dr. med. Tim Piepho unterstrichen, dass alle Krankenhäuser aufeinander angewiesen seien, um die Versorgung in der Fläche aufrechtzuerhalten.
Mit Professor Guido Michels wurde erstmals ein Chefarzt für die Notaufnahme berufen. Nach Pflegeexamen und Abitur studierte der heute 52-Jährige Humanmedizin an den Universitäten Köln und Zürich. Es folgten Stationen in der Uniklinik Köln (UKK) sowie an der Universität von Pennsylvania in Philadelphia (USA). 2010 habilitierte Professor Michels im Fach Innere Medizin und erlangte 2012 zusätzlich die Anerkennung als Facharzt für Kardiologie und Pneumologie. 2020 wechselte er als Chefarzt der Klinik für Akut- und Notfallmedizin ans St.-Antonius-Hospital in Eschweiler bei Aachen. Im Juli dieses Jahres übernahm er als Chefarzt die Leitung des Zentrums für Notaufnahme, das fortan die Bezeichnung „Notfallzentrum“ des Brüderkrankenhauses trägt.
Bruder Berg über Professor Michels
Bruder Peter Berg attestierte Professor Michels neben dessen beruflicher Expertise einen „Blick auf die Patientinnen und Patienten mit ihren ganz individuellen Fragestellungen, die über die rein medizinischen Fragen hinausgehen.“ Zugleich würdigte er seinen „wertschätzenden Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen aller Berufsgruppen“, der in den ersten Wochen im Brüderkrankenhaus bereits „positiv erlebbar“ sei. Der Regionalleiter weiter: „Ich weiß, dass Du gerne und aus voller Überzeugung hierher ans Brüderkrankenhaus zurückgekommen bist und dass Du Dich diesem Haus immer in besonderer Weise verbunden gefühlt hast.“ Mit der Berufung zum Chefarzt schließe sich „sozusagen ein Kreis und gleichzeitig beginnt eine neue Zeit mit neuen Herausforderungen.“
Vor welchen Herausforderungen Notfallzentren wie das des Brüderkrankenhauses stehen, zeigte Professor Michels in seinem Vortrag auf. Er verwies unter anderem auf den stetig steigenden Anteil älterer und multimorbider Patienten in den Notaufnahmen. Der demographische Wandel, aber auch die ambulante medizinische Unterversorgung, insbesondere im ländlichen Raum, sowie der Wegfall von Akutkrankenhäusern in der Fläche seien Faktoren, die zu einer noch stärkeren Frequentierung der Notaufnahmen führten, erwartet der neue Chefarzt. Die Etablierung integrierter Notfallzentren, die stärkere Nutzung telemedizinischer Infrastrukturen und die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz könnten zu einer Entspannung der Situation beitragen, so Professor Michels, doch sei auch dann mit einer weiteren Zunahme der Patientenzahlen zu rechnen.

Geschaffene Versorgungsstruktur nicht mehr wegzudenken
Während mehr als 17 Jahren zählen konnten das Brüderkrankenhaus und seine Patienten auf den Ärztlichen Leiter seiner Notaufnahme. Dr. med. Eckart Wetzel hatte zunächst Sozialwesen studiert und als Diplom-Sozialpädagoge gearbeitet, bevor er zum Arztberuf wechselte. Nach dem Studium in Mainz und der Approbation 1995 arbeitete der gebürtige Hesse in verschiedenen Kliniken, bevor er 2002 erstmals ans Brüderkrankenhaus kam, um hier seine Weiterbildung zum Kardiologen zu absolvieren. Im März 2006 übernahm Dr. Wetzel die damals neu geschaffene Stelle des Leitenden Arztes im Zentrum für Notaufnahme des Brüderkrankenhauses.
Die 17 Jahre in dieser Aufgabe seien insbesondere in der Anfangszeit „sicherlich die prägendsten und wahrscheinlich auch anstrengendsten in Ihrer beruflichen Laufbahn“ gewesen, erklärte Christian Weiskopf, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier, in seiner Rede und verwies auf die anfängliche Skepsis mancher niedergelassener Ärzte; „im Nachhinein betrachtet haben sich aber alle Befürchtungen schnell aufgelöst und war die neu geschaffene Versorgungsstruktur in der Stadt Trier nicht mehr wegzudenken.“ Weiskopf dankte Dr. Wetzel für dessen „langjährige erfolgreiche Arbeit und Zusammenarbeit hier im Brüderkrankenhaus zum Wohle der uns anvertrauten Patienten, aber auch zum Wohle unserer Dienstgemeinschaft.“
PM – BBT-Gruppe
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