Trier. Wusstet ihr, dass am 20.November der Tag der Kinderrechte war und was dieser Tag zu bedeuten hat? Falls nicht, seid ihr damit vermutlich nicht allein. UNICEF Trier hat es sich zur Aufgabe gemacht, das zu ändern. Dazu hat sich die UNICEF Arbeits– und Hochschulgruppe mit Oberbürgermeister Wolfram Leibe am Rathaus getroffen, um gemeinsam ein Zeichen für Kinderrechte zu setzen. Darüber hinaus verrät er im Interview mit UNICEF, warum ihm das Thema Kinderrechte besonders am Herzen liegt.
Außerdem geben die Hochschulgruppenleiterinnen Arizona Sallauka und Diana Geier in einem exklusiven Interview mit 5vier.de Einblicke in die Arbeit von UNICEF Trier. Klicke hier, wenn du mehr erfahren möchtest.
Der Tag der Kinderrechte
Am 20.November 1989 wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet, die jedem Kind universelle Rechte zusichert. Leider gibt es mehr als dreißig Jahre später immer noch viel zu tun bei der Umsetzung. Darauf will UNICEF Trier gemeinsam mit Oberbürgermeister Wolfram Leibe aufmerksam machen.
Aus gegebenem Anlass haben die UNICEF Trier-Mitglieder auch ein paar Fragen zum Thema Kinderrechte vorbereitet, denen sich der Schirmherr Wolfram Leibe und Désirée Mieszaniec, die Verantwortliche für Kinder- und Jugendarbeit im Büro des Oberbürgermeisters, gemeinsam stellen.
Wolfram Leibe im Interview mit UNICEF Trier
Kinder bemerken, was Erwachsene oft nicht wahrnehmen
Die Hochschulgruppenleiterin Diana Geier steigt ein mit der Frage: „Warum sind Ihnen Kinderrechte wichtig?“
Oberbürgermeister Leibe beantwortet diese Frage anhand eines kleinen Beispiels. Bei einem der regelmäßigen Treffen mit Kinder- und Jugendgruppen bemängelten Kinder zu hoch hängende Basketballkörbe. Ein Detail, das der Wahrnehmung Erwachsener verborgen blieb. In diesem banal wirkenden Beispiel offenbarte sich für den Oberbürgermeister eine fundamental wichtige Erkenntnis:
Es ist wichtig, dass wir Kinder haben, die ihre Notwendigkeiten formulieren und einfach sagen ‚Wir Kinder haben eine andere Perspektive.‘
Schulische Bildung gebe den Kindern das nötige Werkzeug an die Hand, ihre Anliegen zu formulieren. Denn Kinderrechte nützen nur dann etwas, wenn Kinder sie auch wahrnehmen können. Das trauen sich Kinder heute schon viel mehr als früher. Davon ist Oberbürgermeister Leibe überzeugt.
Kinder und Jugendliche wollen mitbestimmen – aber wie?
Arizona Sallauka, ebenfalls Hochschulgruppenleiterin, möchte wissen: „Gibt es einen direkten Austausch zwischen Kindern und Jugendlichen und der Stadt in Bezug auf ihre Partizipationsmöglichkeiten?“
Oberbürgermeister Leibe erwähnt die Möglichkeit, sich beim Trierer Jugendparlament politisch zu engagieren. Dabei können Kinder und Jugendliche Vorschläge für eine jugendfreundlichere Stadt einbringen. Neben dieser formellen Verknüpfung von Jugendlichen und politischen Entscheidungstragenden ergänzt Frau Mieszaniec die jährlich stattfindende Kinder- und Jugendkonferenz. Im Zuge dessen wurde auch das Projekt der konsumfreien Räume in Form eines Jugendcafès angestoßen, welches Jugendliche ohne Zwang, etwas kaufen zu müssen, zum Verweilen einlädt. Außerdem gebe es regelmäßig Kindersprechstunden inklusive Rathausführung, wie zuletzt am 19.Oktober. Auch den vor Pandemiezeiten noch regen Austausch mit den Schülerzeitungen will das Oberbürgermeisteramt wieder aufleben lassen. Schließlich sei der direkte Austausch unentbehrlich, um schnell adäquate Problemlösungen zu finden.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt Fortschritte
Jennifer Kesseler stellt eine etwas persönlichere Frage: „Was hätten Sie sich mit ihrem jetzigen Wissensstand damals als Kind zum Thema Kinderrechte gewünscht?“
Wolfram Leibe erinnert sich zurück:
Dass Erwachsene aufmerksamer gewesen wären. Das hat man immer in der Schule gemerkt, dass es Kinder gab, die es zu Hause nicht einfach hatten. Da gab es aber niemanden, der hingeschaut hat. Ich glaube, da sind wir heute sensibler.
Mehr als Symbolik
Zum Abschluss dreht Frank Hofenbetzer von der Arbeitsgruppe UNICEF Trier den Spieß um und will wissen: „Welche Erwartungen oder Wünsche haben Sie als Schirmherr an die UNICEF-Gruppe?“
Wichtig ist, dass wir neben der Symbolik, die wir heute machen, das Angebot konkret unterstützen. Bitte fragen Sie, ob wir helfen können.“
antwortet der Oberbürgermeister.
Das bedeutet für ihn, von Aktionen rechtzeitig zu erfahren, sodass er diese finanziell unterstützen kann. Auf eine gut gepflegte Kommunikation kommt es also an. Dafür, dass diese auch in Zukunft gelingt, hat das harmonische Treffen hoffentlich einen Beitrag geleistet.
Zurück zur Startseite geht’s hier – 5vier.de
Wir suchen Prakikanten (m/w/d) und Redakteure (m/w/d).
Melde dich einfach unter [email protected].
Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Kommentar verfassen