Wonder Woman ist da und wesentlich besser als die anderen Helden der DC-Filme. Sogar die meisten Avengers stellt Diana Prince in den Schatten.
Das Filmuniversum von DC ist im vergangenen Jahr etwas von der Spur abgekommen. Zwar kann man Batman V Superman und Suicide Squad nicht als finanzielle Flops bezeichnen, aber sowohl Publikum als auch Kritiker waren alles andere als zufrieden mit den Werken. Auch intern hat der mangelnde Erfolg zu Konflikten geführt. Joker Darsteller Jared Leto war beleidigt, Zack Snyder verlor seine Rolle als Obermotz des Universums und das Budget für Wonder Woman wurde ordentlich gekürzt. Ein wenig mehr Vertrauen in die Amazonen-Prinzessin wäre dabei angebracht. Diana Prince zieht das DC Helden-Universum nämlich eigenhändig aus dem Schlamm.
Irgendwo im Meer liegt eine Insel, die auf keiner Karte eingetragen ist. Die Amazonen trainieren dort jeden Tag für den großen Kampf gegen Ares, den Gott des Krieges, der eines Tages kommen soll. Während des ersten Weltkrieges stürzt der amerikanische Spion Steve Trevor (Chris Pine) vor der Insel ab. Er berichtet von dem großen Krieg, der in der Welt herrscht. Die junge Diana (Gal Gadot) ist überzeugt, dass nur Ares für diesen Krieg verantwortlich sein kann und überredet Steve sie mitzunehmen und an die Front zu bringen. Sie will den Krieg beenden.
Wonder Woman schafft es tatsächlich in dem Meer von Superhelden-Filmen herauszustechen. Und dafür ist vor allem die Figur der Diana Prince verantwortlich. Nach all den düsteren, nachdenklichen Herrn, für die DC meist bekannt ist, bringt die sympathische Heldin jede Menge positive Energie mit ins Abenteuer. Wonder Woman ist stark, aber trotzdem sehr verletzlich. Sie ist selbstbewusst und entschlossen, aber auch naiv und unwissend. Sie muss nicht erst lernen wie man ein Held ist aber dafür, dass Gut und Böse nicht so leicht trennbar sind wie sie immer dachte.
Gal Gadot (Gisele aus den Fast & Furious Filmen) ist perfekt besetzt. Sie spielt die stolze Amazone mit so viel positiver Energie, dass Dianas Tatendrang total ansteckend wirkt. Ihre Chemie mit dem ebenfalls top besetzten Chris Pine (der Junge Captain Kirk) ist ebenfalls fantastisch. Überzeugende Lovestorys sind in Superhelden-Filmen nicht gerade an der Tagesordnung. Die Romanze zwischen Diana und Steve kommt deshalb umso erfrischender daher.
Schön sieht der Film nicht unbedingt aus. Zwar hat Regisseurin Patty Jenkins etwas mehr Farbe in die Welt gebracht als man das vom tristen DC-Universum gewohnt ist, besonders einladend wirkt die Welt allerdings weiterhin nicht. Immerhin passt der braun-graue Look zum Kriegssetting von Wonder Woman. Dank des relativ kleinen Budgets des Films sind auch die Effekte eher schwach. Neben ein paar auffällig schlechten Greenscreen-Szenen ist vor allem das unnötig lange und unnötig übertriebene Action-Finale eine kleine Katastrophe. Hier fällt der Film kurz vor Ende dann doch noch in altbekannte Muster zurück.
Das trashige Finale sei dem Film an dieser Stelle aber verziehen. Woman Woman macht einfach zu viel richtig um darauf böse zu sein. Es macht Spaß Diana Prince und ihren Mitstreitern zuzuschauen. Wonder Woman strotzt nur so von guten Vibes. Anstatt einer Fülle an Gastauftritten von anderen Helden, Setups für weitere Filme und die Auflösung unfertiger Handlungsstänge aus den letzten Filmen, darf sich der Zuschauer hier voll und ganz Diana und ihrer Geschichte widmen. Bitte mehr davon…
Safet Babic meint
Diesen Film kann man aber nicht überall sehen:
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/28786