Trier. Zum Auftakt der Theatertage Rheinland-Pfalz 2024 in Trier wurde der Dramatiker Wolfram Lotz von Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit dem Else Lasker-Schüler-Dramatikpreis ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis gehört zu den renommiertesten Literaturpreisen Deutschlands und wird im Auftrag des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz und der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur vom Pfalztheater Kaiserslautern ausge-schrieben und traditionell zum Beginn der Theatertage verliehen.
Dramatiker Wolfram Lotz ausgezeichnet
„In seinen Stücken, Hörspielen, Manifesten und poetischen Dokumenten umkreist und erforscht der Dramatiker Wolfram Lotz unablässig die Ungereimtheiten und Paradoxien der Wirklichkeit“, begründet die Jury, bestehend aus Esther Bold, Meike Klingenberg, Franziska Schößler, Lajos Wenzel, Ulrich Khuon und Johannes Beckmann (Vorsitz), ihre Entscheidung. Lotz arbeite am Unmöglichen und somit auch am „unmöglichen Theater“ voller Ironie, der Freude am dadaistischen Sprung in die maßlose Übertreibung und ringt dabei doch ums Konkrete.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die am Samstag die Preise zur Eröffnung der Theatertage Rhein-land-Pfalz 2024 in Trier verliehen hat, freut sich über die Wahl der Jury. Die Ministerpräsidentin betont zudem die Wichtigkeit der Theatertage als leuchtendes Beispiel für das herausragende Kulturangebot im Land. „Das Leitmotiv der Theatertage 2024 „Meet.Inspire.“ steht für das, was Rheinland-Pfalz ausmacht. In unserem Land kommen Menschen gerne zusammen, schaffen Neues und inspirieren sich wechselseitig. Wunderbare Beispiele dafür, welche Inspiration uns die Dramatik geben kann, sind die Werke der Preisträger und Preisträgerinnen der diesjährigen Else Lasker-Schüler-Preise, deren Verleihung, seit es die Theatertage gibt, fester Bestandteil der Eröffnungsveranstaltung sind.
Malu Dreyer über die Ausgezeichneten
Das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration und die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur stellen dafür insgesamt Preisgelder in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung. Das Land Rheinland-Pfalz vergibt damit einen der am besten dotierten und wichtigsten Preise für zeitgenössische Dramatik im deutschen Sprachraum. „Ausgezeichnet werden ein herausragendes Gesamtwerk und drei Stücke, die die Aufmerksamkeit auf das Schaffen junger Dramatiker und Dramatikerinnen lenken“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Die Else Lasker-Schüler-Stückepreise gingen an Deborah von Wartburg für „Victory im Sonnengruß“ (5.000 Euro), das am Pfalztheater Kaiserslautern uraufgeführt werden wird, an Hanna Valentina Röhrich für „The Girl. Eine Schelminnenkomödie“ (3.000 Euro) sowie an Felix Krakau für „Celebration (Florida)“ (2.000 Euro). Am Sonntag, 10. März um 11 Uhr wurden die Stücke im Rahmen einer szenischen Lesung vorgestellt. Deborah von Wartburg entwirft in ihrem Stück die Vision einer KI-geprägten Zukunft, Hanna Valentina Röhrich spielt unkonventionell mit Aspekten der Genderdebatte und Rollenzuschreibungen und Felix Krakau schaut mit einem unterhaltsambösen Blick hinter perfektschöne Fassaden.
Erste Verleihung in Trier
Dass die Else Lasker-Schüler-Preise zum ersten Mal in Trier vergeben wurden, freut Intendant Lajos Wenzel besonders im Hinblick auf das Motto „Meet.Inspire.“, das den erstmals in Trier stattfindenden Theatertagen vorangestellt ist. „Theater in all seinen Spielarten hat für mich etwas Verbindendes, das wir an den kommenden neun Tagen auch in Trier schaffen. Denn im Austausch entsteht Neues und zusammen sind wir oft mehr als nur die Summe aller Teile.“ Das gelte auch für die Theatertage in Trier, so Wenzel, an denen die vier Dreispartenhäuser des Landes ein facettenreiches Bild der Theaterlandschaft zeichneten.
Die Theatertage dauern noch bis zum 17. März und bieten neben einem vielfältigen Bühnenprogramm aller Sparten auch ein großes Rahmenpro-gramm aus Tischgesprächen, Podiumsdiskussionen, Partys und Workshops.
PM – Theater Trier
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