So sagenumwoben wie Banksy ist wohl kaum ein Künstler auf dieser Erde. Weltweilt malt er seine Street Art an Häuserwände, ohne seine Identität preiszugeben. Dieser daraus resultierende Mythos und die Machart führen auch junge Menschen zur Kunst. In der Völklinger Hütte ist noch bis zum 4. November die Fotoausstellung Dismaland & Others von Barry Cawston zu sehen, die Banksys Großprojekte in den Mittelpunkt stellt.
Völklingen. Handwerklich sind die Graffiti per Sprühschablone nicht allzu schwer herzustellen, die den noch immer unidentifizierten britischen Künstler Banksy bereits vor vielen Jahren bekannt machten und der inzwischen zu den beliebtesten zeitgenössischen Künstlern zählt. Das bewegt einige Experten dazu, den Hype um ihn gering zu schätzen. Diese Ansicht übersieht allerdings, warum ihn gerade diese Antastbarkeit so besonders macht. So wie sich Fußball-Kids durch ein paar Tricks am Ball vorkommen wie Cristiano Ronaldo, können sich talentierte Kinder fühlen wie Banksy. Dadurch wird durch Identifikation Kreativität an der Straßenecke nebenan.
Dennoch gehört natürlich mehr dazu, zu solch einem Standing zu kommen, wie Banksy es innehat. Es sind seine Ideen über Widersprüchlichkeit, Motivationen für Menschlichkeit und Orte der Tristesse, die ihn trotz leichter methodischer Kopierbarkeit unverwechselbar machen. Es ist erst wenige Wochen her, als in Paris ein großes Rätselraten entbrannte, welche Wandmalereien vom Street Artist stammen und welche nicht. Der Brite weiß, wie er im Gespräch bleibt.
Es sind nicht nur die Graffiti in etlichen Metropolen auf der Welt, die vermeintlich schnell angebracht werden. Auch seine Großprojekte Dismaland und Walled Off Hotel haben seinen Status untermauert. Seine Konzepte sind einzigartig, Schönheit findet sich im Hass, die Realität findet in der Fantasie Einzug.
Banksy bedeutet Widerspruch
Dazu heißt es auf der Homepage des Ausstellers Völklinger Hütte: „Die Ausstellung „Banksy – Dismaland & Others, Fotografien von Barry Cawston spürt dem Phänomen Banksy in sehr eindringlichen Bildern nach. In dem berühmten Banksy-Projekt „Dismaland“ (2015) war alles anders. Statt eines Vergnügungsparks hatte Banksy in dem britischen Badeort Weston-Super-Mare, nahe Bristol, einen „Verwirrungspark“ eingerichtet.
Vervollständigt wird die Ausstellung durch Fotografien zu Banksys „Walled Off Hotel“ (2017) – das Hotel in Betlehem mit dem ‚schlimmsten Ausblick‘ der Welt: dem Blick auf die Grenzmauer zwischen Israel und Palästina. Zudem zeigt die Ausstellung aufregende Bilder von Barry Cawston zur Völklinger Hütte, die Barry Cawston bei seinem ersten Besuch der Völklinger Hütte aufgenommen hat.“
Die Ausstellung selbst ist sehenswert, jedoch dürfte die Anzahl der Fotografien gerne umfangreicher sein. Durch den einzigartigen Veranstaltungsort lohnt sich eine Anfahrt aber in jedem Fall. Informationen zu Preisen und weiteres findet man hier.
Wir danken der Völklinger Hütte herzlich für das bereit gestellte Material.
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