Kalte Dusche im hohen Norden: Gegen entfesselte Eisbären verliert die TBB mit 105:73 und wird über weite Strecken vorgeführt. Eine Aufholjagd gab es diesmal nicht.

Seine 15 Punkte halfen auch nicht: Barry Stewart und die TBB müssen die höchste Niederlage der Saison verdauen. Archiv-Foto: Thewalt
Schlechtes Timing: Im Angesicht schwindender Playoff-Chancen trat die TBB Trier am Ostersonntag bei den Eisbären Bremerhaven an – und kassierte die wohl schmerzhafteste Niederlage der Saison. Rund drei Tage nach der knappen, aber erwartbaren Niederlage gegen die hoch favorisierten Oldenburger präsentierte sich Trier in erschreckender Verfassung. Derweil spielte das Team um Coach Doug Spradley so, wie man sich das vor der Saison eigentlich erwartet hat: in der Manier eines Playoff-Anwärters. 31 Punkte schenkten Zwiener, Burrell und Co. den Trierern schon im ersten Viertel ein, nach knapp vier Minuten lagen die Gastgeber bereits mit 13:0 in Front. Was wie ein Fehlstart aussah, wurde bald zur Lawine – durch zahlreiche Turnover, schlecht verteidigte Würfe und Defizite am Brett und wuchs der Rückstand schnell auf über 20 Punkte an. Trier fand kaum in die eigenen Spielzüge; „Lebensversicherung“ Nate Linhart musste das Treiben nach früher Foulbelastung vorerst auf der Bank mitansehen. Nach Andrew Drevos Dreier zum 44:14 stemmte sich die TBB erstmals merklich gegen eine Niederlage peinlicher Art. Barry Stewart, zu diesem Zeitpunkt der einzige Trierer in Normalform, blies mit einem seiner sonst so wertvollen Dreier zur Aufholjagd – aber die blieb am Sonntag erstmals gänzlich aus.
Totalausfall Harper, Bremerhaven mit Hammer-Quote
Immerhin fand Trier nun ins Spiel; Vitalis Chikoko und Bastian Doreth bemühten sich mit guten Aktionen um Anschluss. Mit Doreths Korbleger plus Freiwurf kurz vor Ende des zweiten Viertels schien ein minimaler Hoffnunsgsfunken aufzuflackern, doch im direkten Gegenzug traf Stefan Jackson mit der Sirene den nächsten Dreier – die Story des gesamten Spiels. Zur Halbzeit führten die Eisbären bereits recht komfortabel mit 59:35.
Anschließend machten die Nordlichter da weiter, wo sie aufgehört hatten: Nach einem Ballverlust durch Brian Harper, der sich mit nur vier Punkten und einigen unglücklichen Aktionen nicht in bester Verfassung zeigte, erhöhte der Gastgeber rasch auf 64:35. Dabei präsentierte sich die TBB in der zweiten Hälfte keineswegs so unterirdisch wie im ersten Durchgang; allein der herbe Rückstand von zwischenzeitlich 35 Punkten war einfach nicht mehr wettzumachen. Bremerhaven fand auf jede gute Aktion der Gäste eine passende Antwort und warf über das gesamte Spiel unglaubliche 67% aus dem Feld. Über die letztlich hochverdiente 105:73-Niederlage zeigte sich Co-Trainer Thomas Päch im TBB-Livestream geschockt: „So ein erstes Viertel habe ich auch noch nicht erlebt.“
Nach dieser sowie der knappen Niederlage gegen Oldenburg am Donnerstag rückt der Playoff-Traum durch die neuerliche Niederlage vorerst in den Hintergrund – zwar kann die TBB am 6. April wieder vor heimischem Publikum aufspielen, doch wartet dann mit Phoenix Hagen die Mannschaft der Stunde.
Statistik
Eisbären Bremerhaven: Jackson (24), Drevo (20), Everett (13), Morrisson (12), Zwiener (11), Waleszkowski (6), Burtschi (5), Raffington (4), Kone (0), Canty (0)
TBB Trier: Stewart (15), Linhart (14), Mönninghoff (10), Chikoko (10), Doreth (8), Bucknor (5), Harper (4), Seiferth (3), Saibou (2)
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