Schluss, aus, vorbei! Trier beendet die Saison 2012/2013 mit einer 78:71-Niederlage in Quakenbrück, feiert aber das glückliche Ende einer denkwürdigen Spielzeit.
Wie beim Sensationssieg in Berlin ging es für die TBB Trier beim letzten Spiel der BBL-Hauptrunde um nichts mehr. Genauer gesagt, um fast nichts: Dragan Dojcin, der 37-jährige mit dem großen Verletzungspech in seinem letzten Profijahr, schnürte noch einmal die Sneakers für seinen Arbeitgeber. Jermaine Bucknor, der den Altmeister mit Bravour ersetzen konnte, blieb dafür freiwillig auf der Bank. Point-Guard Bastian Doreth leistete ihm mit Schmerzen im Knöchel vorsichtshalber Gesellschaft. Punkte blieben Dojcin aber verwehrt; in 18 Minuten konnte er keinen seiner drei Versuche im Korb unterbringen. Trotzdem: „In Quakenbrück habe ich mein erstes Bundesligaspiel bestritten. Hier schließt sich der Kreis“, zeigte sich der Serbe im TBB-Livestream für seine Spielzeit dankbar.
Auch Quakenbrück musste nicht mehr zittern – standen die Dragons doch schon vor dem Spiel zum dritten Mal in Folge in den Playoffs. Von Schaulaufen konnte allerdings keine Rede sein; die TBB suchte den gelungenen Abschluss einer verrückten Saison, während sich die Gastgeber vor der Endrunde mit einem Heimsieg in Form spielen wollten. So sahen die Quakenbrücker Fans in der ersten Halbzeit einen munteren Schlagabtausch, in dem sich die TBB mit viel Selbstbewusstsein präsentierte: Bis zur Pause konnten sich die Gäste dank Nate Linhart und Brian Harper mit sieben Punkten absetzen.
Trier auf der Siegerstraße – doch dann rollt der Artland-Express
Nach der Pause folgte dann die große Air-Harper-Show: Zwei spektakuläre Dunkings sorgten auch im letzten Spiel nochmal für ganz besondere Highlights. Die TBB hatte den Gastgeber in der eigenen Halle bald mit bis zu 13 Punkten im Griff; Ausdruck einer geretteten und gelungenen Saison. Aber die Artland Dragons zeigten schließlich doch, warum man sie im Titelkampf nicht unterschätzen darf, und schenkten der TBB einen 18:2-Lauf ein.
Demond Mallet sorgte mit drei Dreiern in Folge für den Führungswechsel im Schlussviertel; Trier schien abgemeldet, kam kaum noch zu offenen Würfen. Die Dragons behielten die Oberhand, holten sich mit einem 78-71-Erfolg schließlich die willkommene Portion Selbstbewusstsein vor dem Playoff-Rennen. Für die TBB dürfte der Abend dennoch ein glücklicher gewesen sein, stehen am Ende einer denkwürdigen Spielzeit mit euphorisierenden Höhen und nervenaufreibenden Tiefen doch der Klassenerhalt und ein Zuschauerzuwachs von fast 20% im Vergleich zur Vorsaison – ligaweit absoluter Spitzenwert. Ein Weg , den die TBB weitergehen will, wenn es nach Thomas Päch geht: „Wir wollen weiter gut arbeiten, eine gute Mannschaft aufstellen, und hoffen dass die Leute weiter in die Halle kommen,“ verriet Henrik Rödls rechte Hand im Livestream-Interview. Davor wird allerdings nochmal ausgiebig gefeiert – am Sonntag lädt der Verein zum Fanfest in die Arena, das wegen den etwas rustikalen Wetterverhältnissen (einstellige Temperaturen und Niederschlag) nicht wie geplant auf dem Petrisberg stattfinden kann. Um 11 Uhr werden die Pforten geöffnet.
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Statistik
Artland Dragons: Taylor (16), Mallet (13), Popovic (12), Buckman (11), Haynes (9), Strasser (9), Grünheid (8), Hoffmann (0), Njei (0), Spöler (0), Kerusch (0)
TBB Trier: Harper (16), Stewart (12), Linhart (11), Howell (8), Seiferth (8), Chikoko (6), Mönninghoff (5), Saibou (5), Dojcin (0)
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+++ Liga in Kürze +++
Im Kellerduell ziehen die Neckar Riesen Ludwigsburg gegen die Fraport Skyliners den Kürzeren – Ludwigsburg sieht dem Abstieg in die ProA entgegen. ALBA Berlin rehabilitierte sich nach der Niederlage gegen Trier mit einem hauchdünnen 75:74-Erfolg gegen die BBC Bayreuth. Tabellenprimus Bamberg besiegt Würzburg; die Franken verpassen damit den Sprung in die Playoffs. Bonn ringt den FC Bayern München mit 103:98 nieder – ohne ihren Topscorer Robert Vaden, der am Samstagmorgen nach einem positiven THC-Befund die Koffer packen durfte. Hagen zieht das letzte Ticket in die Playoffs nach einem Sieg gegen den Mitteldeutschen BC; im Gegensatz zu Tübingen, die gegen ratiopharm Ulm mit 95:84 das Nachsehen hatten.
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