Tim Schollbach wollte einen Energie-Kick für Zwischendurch entwickeln – und heraus kam Zmoobi. Ein Smoothie mit hohem Gemüseanteil, ohne Zusätze und in Bio-Qualität. Auch wenn die Getränke vor allem für Unternehmen interessant sind, kann auch jede Einzelperson privat die 3-Liter-Packungen bestellen.
5VIER.de: Hallo Tim. Du bist Gründer des Start-ups Zmoobi. Erkläre uns bitte erst einmal, was genau du da machst.
Tim Schollbach: Wir sind ein Start-up, das einen neuen Ansatz verfolgt, was so bislang in der Getränkeindustrie nicht abgedeckt wird. Wir haben einen Smoothie entwickelt, der aus über 50 Prozent Gemüse besteht. Und das Bio-zertifiziert. Smoothies werden oft als super gesund vermarktet, haben aber häufig über 30 Gramm Zucker in einer kleinen Flasche. Durch den hohen Gemüseanteil und weil wir auf Zuckerzusätze verzichten, ist die Konzentration bei Zmoobi unter sieben Gramm Zucker pro 100 Milliliter.
Smoothies sind schon längere Zeit in jedem Supermarkt vertreten. Was unterscheidet Zmoobi sonst noch von anderen Herstellern?
Viele Smoothies sind ähnlich wie Saft. Unsere sind cremig und dickflüssiger und haben einen gewissen Sättigungseffekt. Wir bekommen das Feedback, dass Zmoobi als gesunder Pausensnack dient. Wie gesagt, es gibt kaum Sorten, die über die Hälfte aus Gemüse bestehen. Und die schmecken nach meinen Erfahrungen nicht wirklich, das habe ich auch von anderen gehört. Wir verbinden Geschmack und Gesundheit.
Zmoobie verbindet Gesundheit mit Geschmack
Wie hast du dein Rezept entwickelt?
Ich habe zu Hause viel gemixt, bis ich zufrieden war. Als es dann industriell hergestellt wurde, musste ich nochmal ganz neu justieren, da die Konsistenzen ganz andere sind. Das war schon sehr komplex und herausfordernd. Auch die entsprechenden Bio-Produkte in passenden Mengen zu ordern.
Wo kommen die Zutaten her und wo werden sie am Ende verarbeitet?
Die Süßkartoffeln kommen z.B. aus Spanien, Ingwer aus Peru, also eigentlich aus der ganzen Welt. In Bio-Qualität findet man einiges nicht in Europa. Sanddorn und anderes beziehen wir aus Deutschland. Abgefüllt und verarbeitet wird in Rheinland-Pfalz.
Wie kamst du auf die Idee und warum denkst du, dass es eine Nachfrage dafür gibt?
Ich habe in meiner Karriere die Erfahrung gemacht, dass es gar nicht so einfach ist, zwischendurch einen gesunden Energie-Kick zu bekommen. Wenn überhaupt, gibt es Automaten mit Schokoriegeln, Kaffee und ähnlichem. Selbst in Kantinen ist das Essen nicht immer so richtig gesund. Das war der Ansatz für Zmoobi. Es sollte einfach sein, praktisch, gesund und lecker.
Unternehmen sorgen für ihre Arbeitnehmer
Wir sind überzeugt, dass das gerade für das Gesundheitsmanagement von Firmen interessant ist. In 16 Prozent der deutschen Firmen gibt es bereits Obstkörbe für die Mitarbeiter. Das zeigt uns, dass diese Art von Gesundheitsförderung ankommt. Doch wir sehen in unseren Smoothies viele Vorteile gegenüber Obstkörben. Zum einen kommen bei Obst irgendwann die Fruchtfliegen und manche Sorten bleiben liegen, weil sie keiner so richtig mag. Dann wird es irgendwann weggeschmissen. Unsere Smoothies enthalten eine bunte Mischung aus Gemüse und Obst, was sie auch ausgewogener macht.
Es gibt aktuell zwei Sorten, jeweils in 3-Liter-Packungen. Besteht da nicht auch die Gefahr, dass nicht alles verzehrt werden kann und somit ein Rest entsorgt werden muss?
Unsere Verpackung haben wir ganz bewusst ausgewählt. Studien besagen, dass sie deutlich nachhaltiger sind als kleinere Plastikflaschen oder auch Glasflaschen, die extrem viel Energie bei der Herstellung verbrauchen. Der Umwelt zuliebe setzen wir auf Großpackungen. Das spart 80 % Plastik ein.
Die Packungen erinnern an Viez-Verpackungen.
Genau. Durch den Zapfhahn kommt keine Luft in die Packung, wenn man ins Glas ausschenkt. Dadurch hält sich das Getränk lange, um auf die Frage zurückzukommen. Zmoobi ist Flash-pasteurisiert und hält dadurch ohne Zusatzstoffe ungekühlt über zwei Wochen, im Kühlschrank sogar locker über vier Wochen. Es muss also nicht extra schnell getrunken werden.
Zmoobi führt zu Produktivität
Warum genau glaubst du, dass Zmoobi gerade für Firmen interessant sein sollte?
Studien haben belegt, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung die Produktivität steigert. Das zahlt sich für die Firma aus. Wir waren schon auf einigen Veranstaltungen, wo wir viel gutes Feedback erhalten haben. Sowohl für die Idee, als auch für den Geschmack. Leider haben wir mitten in der Krise produziert. Wir sind in Kontakt mit vielen Firmen, für die Zmoobi sehr interessant ist. Allerdings sind deren Mitarbeiter noch häufig im Homeoffice, weshalb sie aktuell keinen großen Bedarf haben. Deswegen kontaktieren wir derzeit zum Beispiel Bio-Hotels, Restaurants und Cafés. Wenn dann nochmal der Alltag zurückkehrt, gehen wir wieder vermehrt auf die Unternehmen zu.
Man kann auch privat in eurem Online-Shop einkaufen. Eine Packung kostet 29,99 €. Schreckt der Preis vielleicht ab?
Das ist eine psychologische Sache. Wenn du das auf eine Portion, also 250 Milliliter, runterrechnest, ist das immer noch oft günstiger als viele Produkte im Supermarkt. Zumal die ja auch nicht in Bio-Qualität vorhanden sind. Außerdem nimmt eine Packung nicht ansatzweise so viel Platz weg, als wenn man die einzelnen Flaschen in der gleichen Menge irgendwo kaufen würde.
Auf der Homepage betonst du die nachhaltige Ausrichtung, zum Beispiel den Klimaschutz. Ist das nicht risikoreich, gerade für ein noch junges Start-up? Es geht doch zuerst mal darum, wirtschaftlich zu sein.
Das ist eine Herzensangelegenheit von mir. Mir war von vorhinein klar, dass ich zusätzlich was Nachhaltiges machen möchte. Start-ups haben für mich eine Verantwortung, die Zukunft nachhaltig zu gestalten. Wir pflanzen pro verkauftem Liter einen Baum. Dazu kooperieren wir mit einer Non-Profit-Organisation. Dabei verbinden wir Klimaschutz und Armutsbekämpfung gleichzeitig, da Menschen vor Ort zur Aufforstung angestellt werden.
Tim Schollbach genießt Selbstständigkeit
War es schon immer dein Ziel, ein Start-up zu gründen?
Dass ich selbstständig arbeiten möchte, ist mir seit drei, vier Jahren klar. Zuvor habe ich schon in verschiedenen Bereichen gearbeitet, was mich aber nicht so recht erfüllt hat. 2018 habe ich dann das Buch Kopf schlägt Kapital von Günter Faltin gelesen. Das war so anregend, dass ich unmittelbar angefangen habe, das Konzept zu Zmoobi zu erarbeiten.
Ich kann allen Menschen, die das Bedürfnis haben etwas Eigenes zu gründen, nur empfehlen, dem nachzugehen. Man findet heute so viele Bücher und Videos, die einem dabei helfen. Und wenn man sich informiert hat, muss man rausgehen und Netzwerke aufbauen. Wenn man mit Leuten spricht, geht es vorwärts.
Tim, wir danken dir für das Gespräch und wünschen dir und Zmoobi viel Erfolg.
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