Trier. Eine Studie der Universität Trier gibt Hinweise darauf, wie Künstliche Intelligenz für eine bessere Kommunikation weiterentwickelt werden kann.
Eine undeutliche Aussprache, ein lautes Nebengeräusch, ein starker Dialekt: Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Co. haben allzu oft Probleme, uns richtig zu verstehen. Wie Kinder damit umgehen und wie die Kommunikation mit der Künstlichen Intelligenz (KI) besser werden kann, haben Forscherinnen der Universität Trier, der Universitäten Duisburg-Essen (UDE) und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften untersucht. Jun.-Prof. Dr. Katharina Zahner-Ritter von der Universität Trier ist Mitautorin der Studie, die nun im Fachmagazin Computers in Human Behavior veröffentlicht wurde.
Schatzsuche mit KI „Sila“
Kinder kommunizieren längst nicht mehr nur mit Eltern, Geschwistern oder Freunden. Durch Siri, Alexa und Co. kommen sie schon früh in Kontakt mit KI. Doch wie reden Kinder mit ihnen? Ist es wichtig, dass sie die Sprachassistentin mögen? Und wie verhalten sich Kinder, wenn die KI Diamant verstanden hat, obwohl das Kind doch Elefant gesagt hat? Um das herauszufinden, wurde die Kommunikation mit „Sila“ spielerisch getestet: Die 50 teilnehmenden Kinder versuchten, mithilfe von mehreren Schlüsseln einen Schatz zu finden. Dabei half ihnen Sila, die digital zugeschaltet war und immer wusste, welcher Schlüssel zur nächsten Box gehörte. Der einen Hälfte der Fünf- und Sechsjährigen wurde Sila als Mensch vorgestellt, der anderen als Sprachassistentin.
„Wir finden erstaunliche Unterschiede zwischen Kindern, die dachten, sie redeten mit einem Menschen oder einer Sprachassistentin„, fasst Dr. Anja Gampe vom Gerhard Mercator-Graduiertenkolleg der UDE das Ergebnis zusammen. Kinder teilten der Sprachassistentin Sila weniger Informationen über ihren Fortschritt in der Schatzsuche mit als dem Menschen Sila. Wenn die Sprachassistentin die Kinder falsch versteht, versuchen sie zudem seltener, das Missverständnis aufzuklären.
Klarer Unterschied in der Kommunikation
„Kinder unterscheiden ganz klar zwischen Menschen und Künstlicher Intelligenz in der Kommunikation, und sie reden weniger mit der KI„, erklärt Gampe weiter. Ähnliches zeigte sich in der Stimme: Bei der Aufklärung des Missverständnisses zeigten die Kinder eine weniger lebhafte Stimme, wenn sie mit der KI redeten. Wie und wie viel die Kinder redeten, hing auch damit zusammen, wie gut sie Sila leiden konnten. Dabei machte es keinen Unterschied, ob Kinder von Zuhause aus Sprachassistenten kannten oder nicht.
Umso wichtiger sei es deshalb, dass Sprachassistenten Missverständnisse in der Kommunikation einräumen können, erklärt die Mitautorin Jun.-Prof. Dr. Katharina Zahner-Ritter von der Universität Trier. Wenn Sila sagen würde, „Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du Diamant oder Elefant gesagt hast„, würde die Interaktion von Kindern mit Sprachassistenten einen bedeutenden Schritt vorankommen.
Die Studie: Gampe, A.., Zahner-Ritter, K., Müller, J., & Schmid, S.: How children speak with their voice
assistant Sila depends on what they think about her! Computers in Human Behavior.
https://doi.org/10.1016/j.chb.2023.107693
PM – Universität Trier
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