Ändern wir uns, weil sich das Umfeld ändert, weil das Umfeld es von uns erwartet oder weil wir erwarten, dass es das tut? Oder verändern wir uns nicht, weil wir nichts im Umfeld verändern? Bevor wir einen Knoten in unsere Hirnwindungen bekommen, lieber erst einmal ein Beispiel dazu.
Gegen den Uhrzeigersinn
Die Psychologin Ellen Langer führte bereits vor Jahrzehnten eine interessante Studie zu den Auswirkungen des Umfeldes auf geistige und körperliche Befindlichkeit durch. Der Ausgangspunkt war eine Gruppe älterer Herren, welche in ein komplett anderes, nicht „altersgerechtes“ Umfeld geschickt wurden.
Erwartungen des Umfelds
Was erwartet das Umfeld von alten Menschen? Dass sie Hilfe benötigen, weil sie nicht mehr alles alleine bewerkstelligen können. Oft ist alles darauf eingerichtet: Treppen werden wo möglich vermieden, Sitz- und Schlafmöglichkeiten sind möglichst leicht zugänglich, Gegenstände sind so platziert, dass sie sich nicht nach ihnen bücken oder strecken müssen oder werden ihnen angereicht….
Selbsterfüllende Prophezeiung
Was bewirkt das nun bei den Menschen? Selbst wenn sie eigentlich nicht alle dieser Bequemlichkeiten und Hilfen benötigen würden, so nehmen sie sie an, weil sie eben da sind. Anstrengung ist nicht mehr nötig – und das ist doch OK so, oder? Schließlich ist man alt und darf sich helfen lassen. Das Problem daran ist jedoch: Man gewöhnt sich daran. Mit dem Resultat, dass man verlernt, gewisse Dinge zu tun – und dann tatsächlich die Hilfe benötigt.
Schritt zurück…..
Ellen Langer wollte nun wissen, ob ältere Menschen wirklich so hilfsbedürftig waren. Dazu arrangierte sie im Jahr 1979, dass 8 Männer im Alter zwischen 70 und 80 ihren Lebensort in ein Haus verlegten, welches so gestaltet war, wie es 20 Jahre zuvor aussah – mit der Anweisung, dass sie sich auch so verhalten sollten, als seien sie 20 Jahre jünger. Sie ließ sie also quasi eine „Zeitreise“ machen. Das Radio spielte die Sendungen von 1959, die Bilder an der Wand zeigten die Männer 20 Jahre jünger, und es gab weder Assistenz noch Treppenlifte.
…Schritt nach vorne!
Und siehe da: Sie kamen klar! Einfach, weil sie mussten. Ihre Köpfe und Körper lernten, sich den Herausforderungen und (neuen) Erwartungen anzupassen. Ebenso, wie sie sich zuvor den Erwartungen an „Alte“ angepasst hatten. Bereits nach einer Woche zeigten sich Verbesserungen in körperlicher Stärke, Handfertigkeit, Gangbild, Körperhaltung, Erinnerungsvermögen und Sinneswahrnehmungen. Zudem erzielten zwei Drittel der Männer nach dem Experiment bessere Ergebnisse in Intelligenztests und sie wurden von Unwissenden auf Vergleichsfotos als jünger empfunden. Am Ende spielten die vorher scheinbar fragilen Männer sogar spontan Football auf dem Rasen.
Was die können, können wir auch!
Nun sind unsere meisten Leser*innen wahrscheinlich noch ein Stück vom Alter der Versuchsteilnehmer entfernt. Doch auch wir haben unsere Bequemlichkeiten und wohl auch die ein oder andere Beschwerde. Dann denken wir vielleicht: Ich bin ja auch keine 16 mehr! Warum eigentlich nicht? Langer schloss aus ihrer Studie, dass viele Alterserscheinungen vom Umfeld und den damit verbundenen Erwartungen beeinflusst seien und demnach auch durch Änderungen des Umfelds umgekehrt werden können. Wenn eine Gruppe älterer Herren in einer Woche solche Verbesserungen erzielen kann, können wir das dann nicht auch?
Besserung braucht Veränderung
Oft denken wir gar nicht daran, dass das gegebene Umfeld vielleicht zu Beschwerden führt, geführt hat oder führen könnte. Statt dessen passen wir es oft sogar noch unserem Zustand an, so dass wir diesen manifestieren. Sind wir zu ungelenkig, um an das Glas oben auf dem Schrank heranzukommen, stellen wir es niedriger. Kommen wir auf der Treppe aus der Puste, dann nehmen wir den Lift. Fehlt uns das Gleichgewicht, um die Strümpfe im Stehen anzuziehen, setzen wir uns eben hin. Haben wir Kopfschmerzen, nehmen wir eine Tablette. Plagen uns Verpannungen, lassen wir uns massieren…. Auf diese Weise werden wir weder gelenkiger, noch standfester oder entspannter. Die Ursachen im Umfeld, und damit in unserem Verhalten, die zu den Einschränkungen führen, ändern wir damit nicht.
bee bringt Veränderung!
Auch am Schreibtisch sitzen wir oft unverändert in der gleichen Position. Ändern können wir das an sich kaum. Eines jedoch können wir ändern: WIE wir sitzen und wie wir uns am Arbeitsplatz verhalten. Und dabei unterstützt dich bee: Auf deine Bedürfnisse abgestimmt helfen dir die Übungen, Änderung in dein Verhalten am Arbeitsplatz zu bringen und damit umfeldbedingte Beschwerden nicht einfach zu akzeptieren, sondern ihnen gezielt entgegenzuwirken.
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Eine aktive Woche wünscht dir
Dominic
von deinem bee-Team
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