Von Florian Schlecht
Was für ein 24. Geburtstag für Alon Abelski: Der Spielmacher von Eintracht Trier war mit zwei Toren und einer Vorlage maßgeblich am 4:0-Sieg beim FSV Salmrohr beteiligt (hier geht es zum Spielbericht). Seinen Wert hat er unterstrichen, nun will der Regionalligist ihn auch halten. Die Chancen stehen gut.
Die Pokalparty wurde wild und turbulent. Auf dem Rasen wurde zuerst Trainer Roland Seitz mit Bier begossen, dann zerbrachen die Gläser, ehe die Regionalliga-Fußballer Eintracht Trier mit dem frisch eroberten Rheinlandpokal in Richtung Fankurve liefen. Etwas im Hintergrund, mit einem zufriedenen Lächeln, hielt sich bei der Party Alon Abelski. Ganz anders sah die Rolle aus, die der Spielmacher während der 90 Minuten beim FSV Salmrohr einnahm. Mit zwei Toren und einer Vorlage war Abelski der spielentscheidende Mann zum deutlichen 4:0-Erfolg. Und das an seinem 24. Geburtstag. „Ich habe mir fest einen Treffer vorgenommen, nachdem ich über die ganze Saison hinweg nicht so torgefährlich war“, grinste der von Journalisten zum „Man of the Match“ gekrönte Regisseur – und streifte stolz das T-Shirt zum Pokalsieg über. Sein Wunsch für die Auslosung im DFB-Pokal? „Alles, nur nicht den FC Bayern. Wir wollen ja eine gute Chance haben.“
„Wir“, sagt Alon Abelski. Dem Wort kann man eine hohe Bedeutung beimessen. Denn der Vertrag des Spielgestalters läuft Ende Juni aus. Eine Verlängerung scheint aber nur noch Formsache zu sein. Wie wertvoll der manchmal launische, häufig geniale Fußballer für Trier ist, das zeigte er an diesem flotten Pokalabend. „Ich höre mir alles an, kann mir aber vorstellen, hier ein Jahr dranzuhängen“, bekannte er. Das sieht Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi genauso. Mit der Qualifikation für den DFB-Pokal hat Eintracht Trier plötzlich einen größeren Spielraum beim Etat. 108.000 Euro sind als Prämie durch TV- und Bandenvermarktung fix, weitere 30.000 Euro könnte ein ausverkauftes Stadion bei einem attraktiven Los bringen. „Ich denke, die Sache mit Alon Abelski funktioniert in den nächsten Tagen“, sagt Wilhelmi.
„Wir wünschen uns Kontinuität“
Sein Ziel ist es, neben den bislang 13 feststehenden Spielern im Aufgebot weitere Kräfte zu binden. „Wir wünschen uns Kontinuität in der Mannschaft.“ So wird auch mit Marco Quotschalla und Steven Lewerenz verhandelt, wenngleich der Flügelspieler nach 5vier-Informationen ebenso eine Anfrage vom F91 Düdelingen vorliegen hat. Der luxemburgische Erstligist baggert dem Vernehmen nach genauso an Jeremy Karikari, an dem Trier Interesse angemeldet hat. Nicht ausgeschlossen ist ein Verbleib von Maximilian Watzka, obwohl der Mittelfeldspieler vor Wochen signalisiert habe, in seine Heimat und die 3. Liga zurück zu wollen.
Das Thema wollte Wilhelmi aber nicht zu groß ausweiten. „Heute sollen die Spieler erst einmal Open-End feiern.“ Im LaOla wurde ein Tisch gemietet. Die Erleichterung über den wichtigen Erfolg war auch dem Vorstandssprecher anzumerken. „Mir fallen alle Steine vom Herzen, die es gibt. Das ist ein wichtiger Sieg, was die Planungen, den Jahreskartenverkauf und die Euphorie angeht.
Schulz: „Es hat Spaß gemacht, vor der Kulisse zu spielen“
Anders dagegen die Seelenlage beim FSV Salmrohr, wo die Spieler geknickt bei der Pokalvergabe zuguckten. Zu enttäuscht war Gustav Schulz aber nicht. „Es hat einfach Spaß gemacht, vor so einer großen Kulisse zu spielen“, sagte der Mittelfeldspieler, der in der ersten Halbzeit auftrumpfte. Da war der Underdog aus der Oberliga in den ersten 30 Minuten sogar spielbestimmend, ärgerte den Favoriten und hatte Möglichkeiten zur Führung. „Da waren wir richtig stark. Aber man merkt den Klassenunterschied in der Effizienz. Trier hat seine Chancen verwertet.“ Schulz konnte weite Teile des zweiten Durchgangs nur von der Bank verfolgen, weil er nach wochenlangen Patellasehnenproblemen kapitulieren musste. „Ich habe extra eine Schmerztablette geschluckt. Aber die Wirkung hat in der Pause nachgelassen“, bedauerte er. „Zwei Fehler haben das Spiel entschieden. Da war Trier eiskalt. Danach hat unsere Kraft nicht mehr gereicht“, bekannte Johannes Kühne.
Wer am Ende auch das Zünglein an der Waage war, das stellte FSV-Trainer Patrick Klyk klar. „Alon Abelski war für mich der überragende Spieler auf dem Platz.“ Kein Widerspruch. Der Regisseur erkannte die Leistung von Salmrohr an. „Wie schwierig es ist gegen einen klassentieferen Gegner, hat vor einem Jahr der Hamburger SV gegen uns gesehen. Wir haben die Anfangsphase verschlafen, danach haben wir das Ding unter Kontrolle gekriegt.“ So feierte Trier seinen zwölften Triumph im Rheinlandpokal. In wenigen Wochen darf sich der Regionalligist nun auf die Auslosung im DFB-Pokal freuen. Und wahrscheinlich wird dann auch Alon Abelski besonders mitfiebern.
Hier noch einmal Alons Geburtstagsgeschenke im Überblick…
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