Der Abstieg steht fest, das letzte erstklassige Auswärtsspiel steht morgen in Braunschweig um 17 Uhr an. Sportlich wichtig ist es damit nur noch für die Gastgeber. Doch wer die vergangenen Spiele des TBB sah, weiß, dass das Team von Henrik Rödl bis zum bitteren Ende Vollgas geben möchte. Schließlich gilt es, würdig das Kapitel Basketball-Bundesliga zu schließen und Werbung für den letzten Auftritt in der Arena Trier am 30. April zu machen.
Trier/Braunschweig. Es war das erste Spiel der Saison. Am Tag der deutschen Einheit begrüßten die Moselaner die Löwen aus Braunschweig. Die Vorzeichen damals waren gänzlich anders als dieser Tage. Die jeweiligen Kader waren mit Fragezeichen versehen. Heute wissen wir, dass die Niedersachsen nah ans Limit ihrer Möglichkeiten ankamen, sie haben nur zwei Punkte Differenz zum letzten Playoffplatz. Und Trier hatte letztlich ganz andere Probleme als die Zusammensetzung der Mannschaft. Man muss es schon als zwischenzeitlichen Erfolg werten, dass die morgige Partie überhaupt angetreten werden kann. Das Spiel gewannen übrigens die Grün-Weißen. Wie später so oft, war der mittlerweile weitergezogene Vitalis Chikoko der wichtigste Mann auf dem Parkett.

Marko Lukovic bei seinem soliden Bundesliga-Debüt gegen Braunschweig am 3. Oktober 2014. Foto: Thewalt
Die Saison des Teams von Headcoach Raoul Korner war ein langgezogenes Auf und Ab, häufig wechselten sich Siege und Niederlagen ab. In der letzten Partie gegen den direkten Konkurrenten Göttingen hatten sie wieder das Nachsehen. Wird naturgemäß entsprechend ein Sieg folgen?
Die Rotation ist recht kurz bei den Hausherren. Sieben Spieler stehen mindestens 20 Minuten auf dem Feld, die restlichen Akteure durchschnittlich weniger als zehn. Erfolgreichster Korbjäger ist Tim Abromaitis, rund 14 Punkte, sechs Rebounds und zwei Assists sammelt er pro Spiel. Anführer ist Dru Joyce, mit sechs Assists im Schnitt der zweitbeste Vorlagengeber der BBL. Dass er aber nicht nur ein reiner Pass-first-Point-Guard ist, beweist er mit 12,6 Punkten und 3,3 Rebounds sowie 0,9 Steals. Mit den Veteranen Kyle Visser, Derrick Allen und Immanuel McElroy verfügt der Kader über jede Menge Erfahrung.
Die Höhle macht seinem Namen alle Ehre
Und obwohl die Saison so positiv verläuft, hat der Standort Braunschweig ein großes Problem: den Zuschauer. Der kommt nämlich seltener als in der Vergangenheit. Etwa 3.000 Zuschauer wandern in die Heimstätte – dadurch wird die große Halle ein Nachteil, geht doch im weiten Oval viel Stimmung verloren. Eine Playoffteilnahme könnte womöglich ein wichtiger Faktor werden, wieder höher in der Gunst des Braunschweiger Sportfans nach oben zu steigen.
Die Fanresonanz ist beim werdenden Absteiger indes ein kleines Problem. Die vergangenen zwei Partien kamen zwar „nur“ 3.500 Zuschauer in die Arena. Doch waren die Gegner nicht besondere Zuschauermagneten und dass so mancher Trierer aufgrund der Entwicklung nicht mehr nach Trier-Nord kommt, ist auch keine Überraschung. Gleichzeitig merkt man, dass die erscheinenden Anhänger sich umso mehr ins Zeug legen, die letzten Tage in der Beletage in vollen Zügen zu genießen.
Man darf aber darauf hoffen, dass in fünf Tagen nicht nur die Qualität, sondern auch Quantität beim (vorerst) letzten Spiel in der ersten Liga stimmen wird. Denn wer weiß schon, wie die Basketballstadt Trier diese Zäsur verarbeiten wird? Die engagierten Männer von Rödl verdienen es in jedem Fall, dass ihre Treue und Leidenschaft gebührend verabschiedet wird.
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