Am 11. August ist es soweit. Dann spielt die deutsche Basketball-Nationalmannschaft ihr erstes Testspiel für die Weltmeisterschaft in China – in der Trierer Arena. Vor der Partie gegen Schweden startet Cheftrainer Henrik Rödl sein Trainingslager ebenfalls an seiner alten Wirkungsstätte. 5vier.de hat sich mit ihm unterhalten.
5vier.de: Hallo Henrik, wie geht’s dir und wo erwischen wir dich gerade?
Henrik Rödl: Bei mir ist alles gut, ich bin gerade in Berlin.
Am 1. August gebt ihr den Kader bekannt. Sind die Entscheidungen schon alle getroffen?
Die Entscheidungen sind getroffen, man muss da ja Vieles vorbereiten, ich kann das nicht erst am 31. Juli den Spielern und anderen Beteiligten verkünden.
Der Kader wird heute bekannt gegeben
Wie darf man sich die Entscheidungsfindung des Kaders vorstellen? Wer ist da mit involviert und worauf wird bei den Nominierungen geachtet?
Ich habe ein Coaching Staff, mit dem ich schon länger zusammenarbeite und die im Sommer mit dabei sind. Mit denen spreche ich natürlich darüber. Vor allem auch mit Armin Andres (Vizepräsident des Deutschen Basketball Bundes, A. d. R.), der unter anderem sehr bei der Organisation mithilft, spreche ich viel.
Wir nominieren 16 Spieler, was recht viel ist. Es gilt, alle Positionen abzudecken und eine gute Mischung zu finden. Wir hoffen, dass dann alle gesund sind und bleiben.
Du betonst immer wieder, dass Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder, NBA) der Anführer der Mannschaft ist. Was macht ihn aus deiner Sicht zu einem Anführer?
Dennis gehört zu den besten Point Guards der Welt. Er hat mittlerweile auf allen Plattformen gespielt. Er hat sich in den letzten Jahren sowohl spielerisch als auch als Persönlichkeit sehr entwickelt. Zudem zeigt er eine große Leidenschaft, für die Nationalmannschaft zu spielen. Als Point Guard ist er prädestiniert einer der Anführer zu sein. Das hat sich in den letzten Jahren auch entsprechend in die Richtung hin entwickelt.
Rödl: Es kommt nicht auf die Liga an
Es gibt mittlerweile mehrere Deutsche in der NBA, womöglich auch David Krämer, der laut eigenem Insta-Post eine Chance bei den Phoenix Suns bekommt. Krämer hat vorletzte Saison auch noch gegen die Gladiators in der ProA gespielt. Wie sehr verändert die NBA den Status eines Spielers?
Wie der Vertrag von David genau aussieht, weiß ich nicht, daher möchte ich da jetzt nicht drüber spekulieren. Für mich ändert sich der Status eines Spielers dadurch ohnehin überhaupt nicht. Die Hauptsache ist, dass man sich zeigen und entwickeln kann. Aber ob das in der Türkei, in China oder der NBA ist, spielt für mich keine Rolle.
Ihr startet am 5. August euer Trainingslager in Trier, wo du fünf Jahre der Trainer warst. Hast du die Möglichkeit da auch ein paar private Termine wahrzunehmen?
Es ist die Auftaktwoche für den unglaublich wichtigen Sommer. Da werde ich den ganzen Tag beschäftigt sein. Vielleicht treffe ich da auf das ein oder andere bekannte Gesicht, aber wirklich Zeit sich mit Freunden zu treffen, gibt es da nicht.
Worauf liegt der Fokus im einwöchigen Trainingslager?
Die Woche ist ganz wichtig für uns. Es geht in erster Linie darum, die ganzen Grundlagen zu schaffen. Wir haben danach nicht mehr so viel Zeit für klassische Trainingseinheiten. Da wird Einiges ausprobiert und womöglich wieder verändert, je nachdem wie es funktioniert. Das wird zu einem späteren Zeitpunkt schwierig sein.
Vielleicht mal als Trainer in die NBA?
Du bist jetzt seit einigen Jahren für die Nationalmannschaft tätig, was ein ganz anderes Arbeiten bedeutet, im Vergleich zum Headcoach eines Vereins. Mal angenommen, du müsstest dich für eines von beiden entscheiden, was läge dir näher?
Es ist eine ganz große Ehre als Trainer der deutschen Nationalmannschaft tätig sein zu können, mit einer Mannschaft mit der man was erreichen kann. Da denke ich gar nicht über etwas anderes nach, da muss ich aktuell nichts vergleichen. Ich freue mich sehr auf diesen Sommer.
Chris Fleming, dein Vorgänger als Nationaltrainer, mit dem du gut befreundet bist, ist den Weg in die NBA gegangen und steigt kontinuierlich die Karriereleiter auf. Ist es für dich perspektivisch auch eine Möglichkeit, den Weg über See zu gehen?
Ich habe keine ganz klaren Vorstellungen davon, was ich nach der Zeit mit der Nationalmannschaft tun werde. Es kommt immer darauf an, wo man das Gefühl hat helfen zu können. Im Prinzip bin ich offen für alles, aber ich mache mir derzeit wirklich gar keine Gedanken darüber. Ich habe immer den Fokus darauf, was aktuell stattfindet.
Henrik Rödl, vielen Dank und viel Erfolg bei der WM in China und eine schöne Zeit in Trier.
Wer noch keine Karten hat, kann das auf unserer Seite oder bei Ticket regional nachholen.
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