Heute gab es für die Gladiators Trier die Möglichkeit, vor zahlreichem Publikum Eigenwerbung zu betreiben. Nach einer furiosen ersten Halbzeit und einer intensiven Schlussphase gegen die Rostock Seawolves sichern sich die Hausherren einen enorm spannenden und wichtigen Sieg gegen den Tabellenvierten.
Trier. Zwei Minuten vor dem Sprungball gibt es eine unvorhergesehene Information vom verletzten Kapitän Simon Schmitz. Nicht zuletzt wegen der Verbundenheit zur Stadt verlängert er seinen Vertrag um weitere zwei Jahre. Die mit 4.087 Zuschauern sehr gut gefüllte Arena quittiert die Nachricht mit großem Applaus.
Die Trierer Gladiators starten mit Kevin Smit, Kyle Dranginis, Kelvin Lewis, Jermaine Bucknor und Johannes Joos. Und wie schon zuletzt in Hagen haben Christian Helds Spieler Probleme ins Spiel zu finden. Joos hat oft den Ball in der Hand, wird aber hart bearbeitet, sodass er nicht so effizient auftritt wie in der Vergangenheit. Es geht auf beiden Seiten hektisch zu.
Grün und Hennen drehen auf
Schon früh wird Rupert Hennen eingewechselt. Nach einem 1:7-Rückstand finden die Gladiatoren endlich in die Partie und sorgen für mächtig Furore. Die Einwechslung von Thomas Grün unterstützt das noch weiter. Dank drei Assists von Hennen und neun Punkte von Grün führt Trier nach zehn Minuten mit 23:15.
Die erste Viertelpause lässt die Akteure etwas abkühlen. Für Rostock fällt schwer ins Gewicht, dass Tony Hicks schnell sein 3. Foul sammelt und somit von Trainer Milan Skobalj ausgewechselt wird. Treffer sind auf beiden Seiten Mangelware. Nur den starken Tom Alte von den Seawolves können die Gladiators am Brett kaum kontrollieren.
Jedoch fällt positiv auf, dass die Gladiators, vor allem in Person von Till Gloger, aggressiver beim Defensivrebound zupacken. Jeder (!) bis dahin eingesetzte Trierer fängt mindestens einen Abpraller. Aber auch sonst verteidigen die Hausherren stark. Kilian Dietz hilft gut aus, Grün hustlet jedem Ball hinterher. Das führt zu Fastbreak punkten und eine kochende Halle. So entsteht bis zur Halbzeit ein ordentliches Polster gegen den Tabellenvierten (42:30), das sogar noch hätte größer ausfallen können.
Das Spiel schnell gemacht
Die Gladiators kehren gut aufgelegt auf das Parkett zurück. Kelvin Lewis macht das Spiel schnell, Trier punktet oft nach Fastbreaks. Hinten haben sie immer eine Hand in den Passwegen und machen es so den Rostockern schwer (51:32). Doch das Tempo können sie nicht dauerhaft halten, es gibt Ballverluste und geschenkte Offensivrebounds. Vergessen geglaubte Schwächen zeigen sich minutenlang wieder. Ins Schlussviertel gehen die Teams mit einem 58:51.
Die Partie geht auf Augenhöhe weiter. Ein Hauch von Playoffintensität weht durch die Arena. Was grundsätzlich gut wäre, allerdings leidet das Foulkonto der Gladiators darunter. Schon nach viereinhalb Minuten hat Trier die Mannschaftsfoulgrenze bereits erreicht. Doch nutzen tun es die Gäste, in mehreren Fällen Ex-Trier Oli Clay (1 von 5 Freiwürfe), nicht. Das Team von Held schafft es an beiden Enden des Felds die Intensität hoch zu halten.
Insbesondere Bucknor zeigt sich als Führungsspieler, drückt in allen Bereichen dem Spiel seinen Stempel auf. Ihm soll am Ende ein einziger Assist zu einem Triple Double fehlen (20/11/9). In den letzten Angriffen geht es feurig hin und her, die Rostocker versuchen es mit aller Gewalt. Yannick Anzuluni geht mit allem was er hat in jeden Angriff, kommt am Ende auf 19 Punkte. Doch in den rasanten Schlusssekunden hilft ein unsportliches Foul von Hicks die Führung über die Zeit zu retten. Unterm Strich steht ein hitziger 82:74 Heimsieg.
Die Trainer-Stimmen
Milan Skobalj: „Gratulation an Trier. Wir waren in der 1. Hälfte nicht gut genug. Deswegen verlieren wir am Schluss. 42 Punkte zur Halbzeit sind zur viel. Die jungen Spieler sind für Bucknor in die Presche gesprungen. In der 2. Halbzeit haben wir Freiwürfe, offene Dreier und leichte Korbleger vergeben. Darunter leidet das Selbstbewusstsein. Ich denke die 4000 Zuschauer haben das Spiel genossen und hoffe wir sehen uns in den Playoffs wieder.“
Christian Held: “Rostock hat in der 2. Halbzeit großen Einsatz gezeigt um zurück zu kommen. Wir waren mit 19 vorne im 3. Viertel. Ein paar Fehler haben es zugelassen dass sie sich zurück kämpfen konnten. Ich bin sehr stolz aufs Team, dass sie den Fokus am Ende beibehalten haben. Unsere Defense hat einen Schritt nach vorne gemacht. Außerdem haben wir über das ganze Spiel zusammengehalten. Offensiv haben wir aber noch nicht unser Potential ausgeschöpft.“
Punkteverteilung: Lewis (11), Dranginis (5), Smit (8), Bucknor (20), Hennen (2), Dietz (4), Grün (11), Ilzhöfer (0), Buntic (nicht eingesetzt), Gloger (14), Joos (7)
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