Wie viel kann Sport wirklich bewirken?
Eine kürzliche Auswertung der Langzeitstudie „Gesundheit zum Mitmachen“ des Karlsruher Instituts für Technologie in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bad Schönborn und der AOK Mittlerer Oberrhein hat beeindruckende Ergebnisse hervorgebracht: Regelmäßige sportliche Aktivität kann dich 20 Jahre lang auf dem Fitness-Level eines 40jährigen halten und das Risiko für schwere Erkrankungen um das 5fache senken
Die Studie
Die wissenschaftliche Längsschnittstudie „Gesundheit zum Mitmachen“ wurde 1992 mit 500 Teilnehmenden in der badischen Gemeinde Bad Schönborn gestartet. Ziel ist die Bestimmung des Zusammenhangs von Aktivität, Fitness und Gesundheit. Die Studie beinhaltet unter anderem die Fragen nach der Veränderung von Fitness und Gesundheit über die Zeit sowie nach den direkten und indirekten Effekten von sportlicher Aktivität auf verschiedene Gesundheitsaspekte bei Menschen im mittleren bis späteren Alter.
Ganzheitliches Untersuchungskonzept
Das Untersuchungskonzept ist ganzheitlich und erfasst soziale, gesundheitliche, persönliche sowie umweltbedingte Ursachen für den Fitness- und Gesundheitszustand der Teilnehmenden. Die nötigen Daten werden mittels Fragebögen, Labortests sowie einer orthopädischen, internistischen und neurologischen Risiko-Untersuchung erhoben. Der aktuelle Gesundheits- und Fitness-Zustand wird dann anhand von Tests (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination sowie kognitive Fähigkeiten) eingeschätzt. Alle 5 Jahre werden so der Fitnessverlauf über die Lebensspanne der Teilnehmenden sowie die Leistungsfähigkeit im Vergleich von regelmäßig Aktiven und Inaktiven gemessen.
Motivierende Ergebnisse
Die letzte Auswertung der Studie beinhaltet viele gute, aber auch eine weniger gute Erkenntnis. Die gute Nachricht zuerst: Die positiven gesundheitlichen Auswirkungen von Sport konnten wissenschaftlich bestätigt werden! Schade ist allerdings, dass nur 20% der Teilnehmenden in dem Ausmaß Sport treiben, dass es diese positiven Effekte mit sich bringt – und das, obwohl sie im Rahmen des Projekts aktiv zum Sport motiviert werden.
Was ist „genug“ körperliche Aktivität?
Fast zwei Drittel der Teilnehmenden gaben zwar an, Sport zu treiben. Als körperlich Aktive wurden in der Studie jedoch nur diejenigen bewertet, welche einen zusätzlichen Kalorienverbrauch von 800-2000 Kilokalorien (kcal) pro Woche erreichen. Denn das wird als ein präventiv günstiges Ausmaß sportlicher Aktivität gesehen. Laut der Studie ist weniger Sport nicht gesundheitsförderlich. Allerdings nützt mehr als dieses Maß der Gesundheit auch nicht zusätzlich. Als Empfehlung werden 2-3 Stunden Sport pro Woche genannt. Sind diese auf eine halbe Stunde täglich verteilt, verstärken sich die positiven Effekte noch. Denn: Regelmäßigkeit ist wichtiger als Intensität und Dauer. Zu beachten ist außerdem, dass der Sport nicht als Ersatz für alltägliche Bewegung, sondern zusätzlich zu dieser stattfinden soll.
20 Jahre 40 bleiben!
Dieses Motto ist eine der gewonnenen Erkenntnisse der Studie:
Regelmäßig körperlich aktive Menschen können tatsächlich mit 60 Jahren die Leistungsfähigkeit eines 40jährigen Inaktiven haben! Hierzu können schon 2 Stunden Sport wöchentlich führen. Generell nimmt die Fitness mit zunehmendem Alter ab und der Abbau beschleunigt sich stark ab dem 50. Lebensjahr. Der Leistungsunterschied zwischen regelmäßig Aktiven und Inaktiven wird mit zunehmendem Alter deutlicher. Deswegen ist es besonders mit zunehmendem Alter wichtig, Sport zu treiben – und es sich als jüngerer Mensch jetzt schon zur Gewohnheit zu machen, regelmäßig körperlich aktiv zu sein, um länger jung zu bleiben.
Schwerwiegende Krankheiten durch Sport abwenden
Die Studie zeigt, dass bei den sportlich aktiven Teilnehmenden seltener Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems und des Fettstoffwechsels sowie Diabetes Mellitus diagnostiziert wurden. Andere Risikofaktoren wie Fehlernährung, Rauchen, Stress und Alkohol wurden hierbei berücksichtigt. Die Studienleiter gehen davon aus, dass das sogenannte metabolische Syndrom (Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Diabetes Mellitus) bei 80% der Inaktiven vermeidbar wäre, wenn sie sportlich aktiv wären. Außerdem wurde bei den sportlich Aktiven ein positiveres Gesamtbefinden festgestellt.
Zum Sport motivieren
Das Projekt hat neben der wissenschaftlichen Studie auch zum Ziel, die Testgemeinde zum Sport zu motivieren. Dazu werden den Bürger/innen auch Tipps an die Hand gegeben. Vielleicht verhelfen diese auch dir zu mehr sportlicher Aktivität:
- Denk über Sport nach und finde eine für dich passende Aktivität.
- Beschaffe dir gutes Zubehör (z.B. Kleidung, Schuhe, Ergometer).
- Steck dir realistische Ziele.
- Plane den Sport fest in den Lebensrhythmus ein.
- Such dir einen Partner oder eine Gruppe, wenn es dir dann leichter fällt.
- Sport alleine reicht nicht: Nutze auch Bewegungsmöglichkeiten im Alltag.
- Schreibe deine Erfolge auf und sprich darüber.
- Lass dich regelmäßig durchchecken und achte auf deinen Lebensstil.
- Überprüfe deine Ziele und passe sie immer wieder an deine Möglichkeiten an.
Bist du dabei?
Sind die Ergebnisse dieser Studie nicht äußerst motivierend, mehr Sport zu treiben? Jung und aktiv zu bleiben? Wunderbar! bee wünscht dir viel Erfolg und Spaß dabei – und unterstützt dich zusätzlich zum Sport in deinem gesundheitsfördernden Bewegungsverhalten im Arbeitsalltag. Damit du rundum fit bleibst.
Noch nicht beenergized? Sei auch du dabei und registriere dich jetzt hier für bee, dein personalisiertes Übungsprogramm für den Arbeitsplatz.
Genug? Wenn nicht, dann lest euch den Artikel Muskelkater Fluch oder Segen aus der letzten Woche durch und spürt euren Schmerz nach dem Sport.
Eine
bewegungsreiche Woche wünscht dir
Dominic
von deinem bee-Team
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